Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922–1941

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Dokument Nr. 1

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
Botschaft Moskau 190

Datum: 29. März 1923
Verfasser: Grosskopf, Deutsches Generalkonsulat Petersburg
Empfänger: Auswärtiges Amt
Inhalt:
Sowjetische Presse über den Prozess und die Todesstrafe gegen Cieplak und weitere hohe katholische Repräsentanten.

Betreff: Der Prozess des römisch-katholischen Erzbischofs Cieplak.
Petersburg, den 29. März 1923.
 
Aus Anlass der Verurteilung des Petersburger katholischen Erzbischofs Cieplak und einer Anzahl Kleriker zum höchsten Strafmass weist der bekannte Kommunist und Wirtschaftler Arsky in einem Aufsatz „Streng, aber gerecht“ („Petersburger Prawda“ vom 28. März d. J. [diesen Jahres]) daraufhin, dass die polnische katholische Geistlichkeit, der die Verurteilten angehören, sich jetzt den gesetzmässigen Verfügungen der Sowjetregierung widersetzte, während sie früher für dieselbe Knute betete, durch welche die Uniaten [pejorativ für Angehörige der griechisch-katholischen Kirche] mit den Orthodoxen vereinigt wurden, dass sie Hand in Hand mit den russischen Monarchisten ging, –  den ärgsten Feinden des polnischen Volkstums, alles nur, weil der Zarismus ihr die Volksmassen bedingungslos auslieferte. Die Vertreter der streitbaren Kirche, – polnische Staatsangehörige, – wollten politisch exterritorial sein und dabei amtliche Stellungen in Russland bekleiden. Cieplak, Butkiewiez und Konsorten standen in Verbindung mit Polen und werden ihren Versuch, einen Zusammenstoss auf religiöser Grundlage hervorzurufen, schwer zu büssen haben. Die polnische [Der polnischen] Arbeiterschaft und Bauernschaft in Russland sind die Augen über die wahre Rolle der führenden Geistlichkeit geöffnet worden.  
Der Deutschen Botschaft in Moskau habe ich gleichlautend berichtet.
 
I.V.
 
gez. Grosskopf.

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Dokument Nr. 2

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
Botschaft Moskau 190

Datum: 31. März 1923
Verfasser: Hencke, Deutsche Botschaft Moskau
Empfänger: Auswärtiges Amt
Inhalt: Karl Radek (seit 1923 Mitglied im Exekutivkomitee der Komintern) schlägt der Deutschen Botschaft über einen Unterhändler vor, den zum Tod verurteilten Budkiewicz gegen einen in Deutschland inhaftierten Kommunisten, Max Hölz, auszutauschen.
Aufzeichnung.
Am 30. März 1923 gegen 7 Uhr abends erschien auf der Botschaft der Korrespondent der „United Press of America“, Herr Graudenz, und bat, den Herrn Botschafter in einer dringenden Angelegenheit sprechen zu dürfen.
Noch bevor ich ihm mitteilte, dass ein Empfang durch Seine Exzellenz heute nicht möglich sei, erzählte mir Herr Graudenz, dass das gegen den Prälaten Butkiewitsch [Budkiewicz] verhängte Todesurteil in der Nacht vom 30. zum 31. März vollstreckt werden sollte. Es gebe indes noch eine Möglichkeit, den Verurteilten zu retten, diese läge allein in der Hand des Herrn Botschafters. Er habe „direkten Auftrag“ von Radek, Seine Exzellenz zu fragen, ob er bereit sei, in einen Austausch von Max Hölz gegen Butkewitsch einzuwilligen. Eine entsprechende Erklärung Seiner Exzellenz müsse er bis spätestens 8 Uhr abends Herrn Radek übermitteln.
Unter ausdrücklicher Betonung, dass ich nicht befugt sei, im Namen des Herrn Botschafters zu sprechen, sondern lediglich meiner persönlichen Ansicht Ausdruck geben zu können, erklärte ich Herrn Graudenz etwa folgendes:
Ich hielte es für unwahrscheinlich, dass sich der Herr Botschafter dazu bereit finden würde, für einen Austausch Butkiewitschs gegen Max Hölz irgendwelche Schritte zu unternehmen. Nach meiner Ansicht bestünden dagegen auch wesentliche politische Bedenken. Das deutsche Volk würde es nicht verstehen können, wenn einem so gefährlichen und entschlossenen gemeinen Verbrecher, wie es Max Hölz ist, durch seine Freilassung Gelegenheit gegeben sein würde - es in Deutschland oder im Auslande - die kommunistische Revolution bei uns vorzubereiten, nur um einen polnischen also letzten Endes deutschfeindlichen Priester, der objektiv betrachtet, gerechterweise zum Tode verurteilt worden ist, das Leben zu retten.
Herr Graudenz erwiderte, es sei doch schrecklich, dass heute Nacht ein Mensch hingerichtet würde, der noch gerettet werden könne. Die von ihm erwünschte Intervention des Herrn Botschafters würde eine Geste bedeuten, die die ganze Welt, besonders Amerika, den grössten Eindruck machen würde. Er fügte hinzu, wie sehr er bedauere, dass der Reichskanzler a. D. Wirth nicht mehr an der Spitze der Regierung stehe. Er hätte sich sonst auf Grund naher persönlicher Bekanntschaft unmittelbar telegraphisch an ihn gewandt.
Ich antworte in dem Sinne, dass ich das Wohl Deutschlands für wichtiger hielte, als das Leben eines katholischen, des Hochverrats schuldigen polnischen Priesters und dass es wohl mehr bedeute, als eine schöne Geste dem Auslande, von der man durchaus nicht sicher sei, dass sie nicht missverstanden würde.
Herr Graudenz, der während der Unterredung auf mich einen hochgradig nervösen, bisweilen sogar geradezu hysterischen Eindruck machte, verliess sichtlich unbefriedigt die Botschaft.
 
Moskau, den 31. März 1923
 
gez. Hencke
 
Hiermit seiner Exzellenz dem Herrn Botschafter gehorsamst vorgelegt.
Hencke
 

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Dokument Nr. 3

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 61668

Datum: 13. Juni 1923
Verfasser: Maltzan, Auswärtiges Amt
Empfänger: Deutsche Botschaft beim Vatikan
Inhalt: Die Bol’ševiki erwägen einen Gefangenenaustausch von in Bayern einsitzenden Kommunisten gegen den zu zehn Jahren Haft verurteilten katholischen Erzbischof Cieplak.  
Abschrift.
Berlin, den 13. Juni 1923.
 
Sehr verehrter lieber Monsignore!
 
Nehmen Sie schönsten Dank für die freundlichen Ausführungen in Ihrem Briefe vom 18. v. M. [vorigen Monats]. Ich habe sie mit großem Interesse gelesen und werde die darin gegebenen Anregungen sorgfältig weiter verfolgen.
In diesen Tagen sprach mir der hiesige russische Geschäftsträger davon, daß Professor Walsh bei der Regierung in Moskau angefragt habe, ob nicht der zu zehnjähriger Freiheitsstrafe verurteilte Erzbischof Cieplak begnadigt werden könne. Die Sowjetregierung habe Walsh geantwortet, es werde sich darüber reden lassen, falls Rußland hinsichtlich der in anderen Ländern gefangen gehaltenen Kommunisten irgendwie ein gleiches Entgegenkommen fände. Bei Erörterung der in Betracht kommenden Möglichkeiten wies der russische Geschäftsführer auf die in Bayern in Haft gehaltenen Kommunisten hin und fragte mich, ob ich nicht geneigt sein würde, für deren Befreiung mich einzusetzen, wenn dadurch die Möglichkeit der Freilassung Cieplaks geschaffen werde.
Ich habe dem Geschäftsträger nicht verhehlt, daß mir der Gedanke, den Erzbischof Cieplak auf die angedeutete Weise die Freiheit zurückzugeben, an sich sehr sympathisch sei, daß ich für meinen Teil mich aber ganz außerstande sehe, auf die Bayerische Regierung in dieser Richtung einzuwirken. Ein derartiger Vorschlag könne vielmehr nur von der Kurie direkt an Bayern gebracht werden.
Ich wollte es nicht unterlassen, Ihnen von dieser Besprechung Mitteilung zu machen, und ich bitte Sie, auch Herrn von Bergen davon in Kenntnis zu setzen, damit Sie dort auf dem Laufenden sind, wenn die erwähnte Anregung aus Rußland an den Vatikan gelangt.
Eben erhalte ich auch Ihren weiteren freundlichen Brief vom 30. v. Mts. [vorigen Monats], für den ich Ihnen ebenfalls meinen besten Dank sage. Das Telegramm an Professor Walsh habe ich sofort weiterleiten lassen. Das Promemoria wegen der Verfolgung der frommen Damen in Rußland werde ich mit dem nächsten Kurier an unseren Botschafter in Moskau gelangen lassen und ihn bitten, die Angelegenheit mit größtem Wohlwollen und eingehendster Aufmerksamkeit zu verfolgen.
Die Nachricht, daß Krassin zum Nachfolger für Worowski in Rom ausersehen sei, scheint sich nicht zu bewahrheiten. Ich habe im Gegenteil gehört, daß mein persönlicher Freund Victor Kopp dafür ausersehen sei. Falls dieser tatsächlich ernannt werden sollte, werde ich selbstverständlich nicht versäumen, dafür zu sorgen, daß er mit Ihnen Verbindung aufnimmt.
 
Mit besten Grüßen, auch an Herrn von Bergen, bin ich Ihr sehr ergebener
 
Maltzan.

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Dokument Nr. 4

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1926),
Pos. Scat. 659 P.O.,
Fasc. 46,
Fol. 36r-43r

Datum: 9. April 1926
Verfasser: Michel d’Herbigny
Inhalt: Gespräch d’Herbignys in Moskau mit dem deutschen Botschafter Brockdorff Rantzau. Er verfolge keine politische oder diplomatische Mission, berichtet aber vom deutschen Priester Frison, der zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde. Brockdorff Rantzau verweist auf sein Engagement für die Religion und für verfolgte katholische Geistliche in der Sowjetunion und wünscht, in mögliche Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Moskau eingeschaltet werden.
[auf handschriftlichem Zettel eingefügt:]
“Nota, su una visita al Conte Von Brockdorff Rantzau di S. E. d’Herbigny, alla Segreteria di Stato
8 aprile 1926
Si racconta come l’ambasciatore tedesco mi detta [fece] visita volesse sapere se S. E. era stato mandato per missione diplomatica e politica in Russia”
 
 
NOTA SU UNA VISITA AL CONTE VON BROCKDORFF RANTZAU
l’8 di Aprile 1926
 
Arrivato a Mosca la mattina del Giovedì Santo, 1o d’Aprile, subito cominciai le funzioni sacre del Giovedì Santo (già con molte confessioni e communioni [comunioni], filo alle 2 del pomeriggio) e poi del Venerdì S. e del Sabato S. = Nel pomeriggio del Sabato S. utilizzai il primo momento libero presentandomi all’Ambasciata tedesca, dove mi fu detto che il Conte Ambasciatore abitava in altro palazzo, ma che potevo essere ricevuto dal Consigliere (Gesandtschaftsrat) Hey.
A quest’ultimo dissi dunque, che, essendo venuto a Mosca per l’aiuto spirituale dei cattolici di lingua non polacca e non russa, lo pregavo di far sapere alla parte cattolica della colonia tedesca l’opportunità di confessarsi per le feste di Pasqua, durante tutta la settimana seguente.
Il colloquio fu breve, cordiale, tutto in tedesco. Dissi che non avevo intenzione di visitare le altre ambasciate, che potevano essere avvisate di altra maniera, ma che per speciale cortesia avevo voluto informare la colonia tedesca per la via del suo Ambasciatore: al quale il Consigliere mi disse che avrebbe fatta relazione. Interrogato, dissi che non avrei l’indiscrezione di disturbare l’Ambasciatore tedesco, tanto occupato, giacché lo scopo spirituale della mia visita sarebbe ottenuto se la colonia tedesca cattolica era informata. E – per transennam – dissi che non avendo missione politica o diplomatica, preferivo di [di] non moltiplicare le visite alle Missioni diplomatiche, per non offendere né i Sovieti [sovietici], se visitassi tutte le missioni o molte, nèanche [neanche] le missioni altre non visitate, le quali potrebbero meravigliarsi se andassi inutilmente (per il mio unico scopo spirituale) presso le altre.
Dopo quel colloquio del Sabato Santo, 5 di Aprile, continuai il mio lavoro spirituale della Chiesa San Luigi, alla quale molti forestieri delle diverse lingue vennero a confessarsi e a comunicarsi.
Il mercoledì 7 Aprile, nel pomeriggio, essendo tornato all’albergo pochi minuti fra due visite a malati, vidi entrare presso di me [la mia dimora] un corriere dell’Ambasciata tedesca, con una lettera del Consigliere Hey che chiedeva un appuntamento per l’indomani. Dissi che l’avrei visitato il giovedì 8, all’ora più conveniente per lui, la quale mi fu detta di essere all’1, ½.
Arrivato all’1, ½, fui ricevuto dal Consigliere Hey, che aveva seco [con sé] un altro, e subito fui interrogato se la mia precedente dichiarazione che non avrei fatto visita speciale all’Ambasciatore nel suo palazzo privato, risultava da una istruzione datami dalle autorità romane o altro. Con semplicità ed amichevole sorriso, dissi di no, come era ben chiaro dal fatto che avevo chiesto la prima vola se l’Ambasciatore dopo che avevo dato avviso al suo rappresentante sullo scopo spirituale della mia visita. Il consigliere Hey insistette, chiedendo se accetterei però o se rifiuterei di far visita all’Ambasciatore. Dissi che mi trovavo pronto di [ad] andare subito, e, dopo che il Consigliere ebbe telefonato, l’appuntamento venne fisso [fissato] alle 9 nella serata dello stesso giovedì 8 di Aprile. Il colloquio continuò amichevolmente con i due sulla condizione dei malati non russi in Mosca, e anche tentai d’interessarli alle sorti del Rev.do Frison, di origine tedesca, recentemente condannato a due anni di prigione. Il loro atteggiamento mi fece allora pensare che volevano riservare la libertà all’Ambasciatore sulla questione.
Arrivato la sera alle 9 presso l’Ambasciatore e ricevuto con solennità da un personale più numeroso che dappertutto altrove, venni introdotto presso l’Ambasciatore, il quale subito cominciò con un lungo discorso. = Essendo, diceva lui, tanto attivo nelle cose religiose, nel servizio della Santa Sede, avendo in Mosca una posizione molto superiore a tutti gli altri Capi delle Missioni forestiere, stando in corrispondenza con il Nunzio a Berlino sulle cose religiose, aveva il diritto di essere informato di ogni passo che la Santa Sede aveva intenzione di fare nella Russia. “Sono, è vero, un ketzer (eretico), ma conosco quasi tutti i Cardinali; ho tanto lavorato in Russia per la religione, per la saluta dei Vescovi Cieplak e Budkiwicz [Budkiewicz], ho ricevuto tali dichiarazioni di riconoscenza da parte del SANTO PADRE e del Card. Gasparri, ho dato aiuto così prezioso alla Missione Pontificia di soccorso, al P. Roi ed al P. Germann, che ho il diritto di essere offeso (beleidigt, froissiert), se una personalità cattolica viene a Mosca e non mi fa visita personale. Ho cominciato una lettera al Card. Gasparri ed un’altra al Nunzio Apostolico, nella quale dichiaro di sentirmi offeso, che Lei abbia potuto paragonarmi con qualunque altro Capo di Missione o Ambasciatore: tutti quelli altri non vengono in parallelo mecon [con me] e sono quasi niente (nichts, gar nichts hier); la mia posizione è unica, non soltanto perché sono il decano qui, ma per la mia autorità personale. Ho già fatto tanto per la Chiesa e per la Sede Apostolica, e sono disposto a fare ancora molto per aiutarla. Non si trova qui rappresentata gente cattolica, - perché stimo che la Santa Sede non considera come cattolico quel Mussolini (il cui nome venne detto come sarcasmo); e quando ai Signori Polacchi (disse “die Polacchen”, non “die Polen”, dunque un nome di dispetto), non sono niente, e anche non Herbette (non disse “il Sign. H.). La vera autorità morale qui, il vero difensore della religione e della Santa Sede qui non può essere altro di me, sono il protettore (die Scutzmacht) [Schutzmacht]. E perciò sarei molto offeso se Lei ha avuto istruzione di non visitarmi, molto in diritto di lagnarmi se Lei, senza tale istruzione, ha deciso di non visitarmi o di fare trattative con le autorità dei Sovieti [sovietici] fuori di me. Ne scriverei subito al Card. Segretario di Stato, ne manderò una lettera al Nunzio. Tutte le mie parole sono ben pesate, e Lei potrà riferirle a Roma…….” .
Tutto quel discorso, che sembrava affatto ben preparato, si continuava senza permettermi altro che qualche gesto, o qualche sorriso, venivano in mezzo molti complimenti sulla mia persona, alta autorità ecc.
Ebbi l’impressione che si voleva soprattutto sapere, se avessi una missione di trattative con i Sovieti [sovietici], e perciò, senza disputare se senza rilevare nessuno dei termini, mi accontentai di dire: “Ma quanto Lei è cortese, zelante per le cose religiose, Eccellenza, se Lei s’interessa tanto all’umile lavoro di un Seelsorger, un religioso venuto per aiutare i fedeli nel tempo di Pasqua, con le confessioni e le funzioni religiose! Potrò dire quello zelo a Roma”. = Spiegai in brevi parole, che prima avevo chiesto di vederlo, ma che dopo, per lo scopo puramente spirituale che intendevo, la modestia mi riteneva di non incomodarlo.
Molto più calmo, ricominciò però di spiegare le ragioni che avrebbe avuto di sentirsi offeso. Rispondevo sempre, interpretando le sue parole in senso di gentilezza; prima, lui rigettava l’interpretazione, ma dopo che ebbi detto [dissi]: “Mi rincresce, Eccellenza, (es tut mir leid) che Lei abbia potuto interpretare, quasi fosse stato contro di Lei, un passo che ho fatto all’Ambasciata tedesca e non alle altre, e che aveva dunque un significato di speciale cortesia verso di Lei “, allora dichiarò: “ Non era la gentilezza che mi ispirava, ma il senso dei miei diritti; ma perché Lei, Hochwürdigster Herr Bischof (così diceva sempre, benché due o tre volte dissi, corrigendo, “Pater”), torna così le cose alla gentilezza, l’accetto; considero il caso come liquidato e mi pongo alla sua disposizione per tutto ciò che Lei potrà desiderare da me. Posso tutto ciò che voglio qui; nelle nostre trattative attuali con i Sovieti [sovietici], non possono rifiutarmi niente. Lei forse vorrebbe continuare le trattative cominciate da Mons. Pacelli? = Ma non, Eccellenza. Lei è troppo gentile. Mi basta, se i cattolici tedeschi in [a] Leningrado sono avvisati che potranno nella settimana futura confessarsi nella propria lingua.
= “Ma Lei sa (disse) che si trattava di mandare un Delegato Apostolico a Mosca?”
= “Eccellenza, non ho missione di trattative diplomatiche con i Sovieti [sovietici], ma mi sembra che nè [né] dalla parte loro, nè [né] dalla parte della Santa Sede, il tempo non sia ancora venuto d’istallare una Delegazione Apostolica a Mosca.
= “Giusto, giusto (richtig). Lei s’incontra con il mio parere. Io posso fare per la Santa Sede molto più che non potrebbe fare un Delegato Apostolico. Già l’avevo accennato al P. Walsh, ma quel Padre – scusi, se Lei forse appartiene allo stesso ordine di Gesù – era del tutto yankee, yankee, yanckee. Avevamo ben cominciato insieme, ma, dopo, lui è stato assai imprudente, ha voluto fare da sè [sé], e la posizione gli è diventata impossibile. Avrebbe dovuto intendersi mecon [con me], come l’ho cercato anche con il P. Roi. Lei ha potuto osservare la grande evoluzione dei Sovieti [sovietici] intorno alla religione; quella evoluzione si deve al mio lavoro. Non è bene di essere vanitoso (citel), ma non è vanità di dire tutto ciò che posso ancora fare per la Chiesa. Anzi, se posso aiutarla?
= “La ringrazio, Nel suo zelo, Eccellenza, Lei vorrà forse interessarsi al Sac. Frison, di origine tedesca, …… ecc.: - e spiegai il caso.
Dopo che si fu prima meravigliato che un “Frison” fosse di origine tedesca (deutscher Abstammung), mi disse: “Un caso in Crimea si riferisce al Consule [Console] di Odessa. Lei potrà parlarne con lui, se Lei va in [a] Odessa”, e tornò il discorso.
Di nuovo cercò d’informarsi, se avessi veduto altri Ambasciatori, e mi disse in francese:
= Vous n’avez pas vu Mr. Herbette?
= Mais forcément. Ma question de visa doit se règler par lui.
= Ah! C’est juste. Vous êtes Français?
= Oui, mais catholique. Je ne fais pas distinction entre les âmes que j’aide.
= Schön. Sie sind über alle Nationen; so Ihre Kirche. Schön.
Allora m’invitava a pranzo, quando tornerei di Leningrado o di Odessa, e terminava: “Mi piace molto che il nostro colloquio sia così ben terminato. Non lo nascondo: l’ho cominciato con grande malcontento, ma siamo venuti d’accordo, e vedo che le trattative cominciate con Mons. Pacelli possono continuar[si]. Scriverò domani al Nunzio”.
Mi ricondusse fino alla porta. Passando nella fila dei saloni, ebbi l’impressione che il nostro colloquio era stato probabilmente notato da qualche segretario vicino.
La mia impressione finale è che,
1) avendo saputo la mia presenza in Russia, ha temuto che la Santa Sede non intavolasse colloqui o relazioni con i Sovieti [sovietici] fuori di lui, e che, in tal caso, lui agirebbe possibilmente con forza contro ogni altra influenza;
2) è rimasto persuaso che non avevo missione diplomatica e politica presso i Sovieti [sovietici]; - anzi nessun’altra missione fuori dalle funzioni pasquali;
3) probabilmente avrà penato di avermi fatto impressione della sua forza ed autorità presso i Sovieti [sovietici];
4) probabilmente avrà pensato che mi trovavo [trovava come una] persona molto meno importante ed interessante di quella che aveva pensato e temuto, ma che almeno potrebbe informare la Santa Sede sulla posizione speciale che lui vuol avere nelle negoziazioni eventuali fra la Santa Sede ed i Sovieti [sovietici].
 
Mosca, nella notte dell’8 al 9 Aprile 1926.

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Dokument Nr. 5

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 61668

Datum: 20. Mai 1927
Empfänger: Auswärtiges Amt
Inhalt: Im Mai 1927 gibt es laut Deutscher Botschaft in Moskau keinen Bischof mehr, aber zwei Apostolische Administratoren mit französischer Staatsangehörigkeit. Gerüchte, dass für die deutschen Kolonisten in Südrussland ein weiterer Administrator ernannt werden soll.
A U F Z E I C H N U N G .
 
Zur Frage der katholischen Kirche in der Union der S.S.R. habe ich folgendes erfahren:
Ein Oberhaupt der Katholischen Kirche ist in der Union nicht vorhanden. Katholische Bischöfe befinden sich nicht mehr in Russland. Es gibt lediglich Administratoren, die dem Heiligen Stuhl unterstehen.
Solche Administratoren sind Monseigneur Neveu in Moskau und Monseigneur Amodrieux [Amoudru] in Leningrad. Beide sind französische Staatsangehörige. Angeblich besteht die Absicht, für Südrussland und zwar für die Seelsorge der dortigen deutschstämmigen Kolonisten einen weiteren Administrator zu bestellen.
Monseigneur Neveu celebriert in der sogenannten französischen Kirche in Moskau, Malaja Lubjanka. (Paroisse St. Louis). Er äusserte sich über die Lage der katholischen Kirche in Russland äusserst pessimistisch. Seit Januar dieses Jahres sind rund 12 katholische Priester (Sowjet-Bürger) verhaftet worden. Neveu selbst war wiederholt verhaftet und verdankt seine hiesige Existenz nach seinen Worten lediglich dem Rückhalt, den er an der Französischen Botschaft in Moskau hat.
Zur Frage nach der Errichtung eines katholischen Priester-Seminars in Russland habe sich Neveu dahin geäußert, dass er den Zeitpunkt hierfür noch lange nicht für gekommen erachtet.
 
Moskau, den 20. Mai 1927

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Dokument Nr. 6

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1922-1937),
Pos. 664 I P.O.,
Fasc. 62,
Fol. 4r-6r

Datum: 19. Dezember 1930
Verfasser: Deutscher Botschafter von Dirksen
Empfänger: Päpstliche Kommission Pro Russia, vermittelt von Deutscher Botschaft
Inhalt: Der Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Litvinov teilt dem deutschen Botschafter von Dirksen auf dessen Nachfrage mit, dass die sowjetische Regierung in ihrer antireligiösen Grundhaltung katholische Geistliche nicht verschonen könne, wenn sie gleichzeitig gegen die orthodoxe Kirche vorgehe.
Betreff: Mitteilung des deutschen Botschafters
[Handschriftlich von d’Herbigny:] Consegnato dal Sig. Ambasciatore di Germania 19.XII.30
 
Geheim.
 
Im Lauf des vertraulichen Gesprächs machte ich den Volkskommissar auf die schlimme Lage aufmerksam, in der sich die katholische Geistlichkeit befände; ich hätte ihm erst vor kurzem Mitteilung von der Verhaftung dreier katholischer Geistlicher machen müssen; ich hätte heute einen weiteren Fall zur Sprache zu bringen: der katholische Pfarrer Kappes, der sich bei dem päpstlichen Hilfswerk in Russland in den Jahren 1922/24 in hervorragender Weise betätigt habe und ganz besonders nahe Fühlung zum Vatikan habe, sei ebenfalls verhaftet worden und befinde sich anscheinend in Odessa in schwerer Lebensgefahr. Es sei mir – vom Standpunkt der Sowjetregierung aus gesehen – völlig unverständlich, warum die Sowjetregierung die Geistlichen nicht in religiöser Hinsicht unangetastet lasse. Bei der loyalen und völlig unpolitischen Haltung dieses Bevölkerungsteiles könnten innerpolitische Bedenken doch nicht mitsprechen.
Der Herr Volkskommissar erwiderte, dass er diese Frage ganz vertraulich mit mir besprechen wolle. Ich unterschätze, so meinte er, die innenpolitischen außerordentlichen Schwierigkeiten, die einer Bereinigung dieser Frage entgegenstünden. Es sei sehr schwer in diesen Fragen den Ansichten der Zentrale in den unteren Instanzen Geltung zu verschaffen und diese von den politischen Notwendigkeiten zu überzeugen. Da die Sowjetregierung nun einmal antireligiös eingestellt sei, würden es die unteren Instanzen nicht begreifen, dass man gegen die orthodoxe Kirche und deren Geistliche vorginge, während man in der unmittelbaren Nachbarschaft deutsche katholische Geistliche unbehelligt lasse. Es sei schwer für den durchschnittlichen Sowjetbürger einzusehen, warum der orthodoxe Geistliche ein Staatsfeind sei, der katholische aber nicht.
Ich erwiderte dem Volkskommissar, dass doch auch nicht alle orthodoxen Geistlichen vertrieben worden seien, sondern nur ein beschränkter Prozentsatz. Ausserdem seien die deutschen Siedlungen in sich geschlossen, erstreckten sich z.B. über ganze Landesteile und seien somit von den rein orthodoxen Gemeinden örtlich getrennt. Die Bevölkerung sei es also in gewissem Sinne schon gewöhnt, dass für diese Teile besondere Bestimmungen, wie z.B. allein schon in der Sprache und Schule, massgebend seien.
Ich fuhr sodann fort, dem Volkskommissar auseinanderzusetzen, dass ich es einfach aus aussenpolitischen Gründen nicht verstünde, warum die Sowjetregierung, die doch mit so viel Feindschaft in der Welt zu kämpfen habe – sie fühle sich von einer französischen Intervention bedroht, sie sehe die Antidumpingkampagne als eine politische Blockadebewegung an – sich nun auch die politisch einflussreiche katholische Kirche und die religiöse Bewegung als solche zu Feinden mache. Jetzt, nachdem die zweite Revolutionswelle abgeflaut sei, müsse es für die Sowjetregierung sicher möglich sein, abzublasen und zu besseren Beziehungen zum Vatikan und zu den religiösen Kreisen in Deutschland zu gelangen.
Der Volkskommissar hörte sich auch diese Ausführungen nachdenklich und nicht unbeeindruckt an, aber er wiederholte, dass die zu überwindenden Schwierigkeiten bei der ganzen Struktur und Ideologie des Sowjetstaates ausserodentlich grosse seien.

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Dokument Nr. 7

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1922-1937),
Pos. 664 I P.O.,
Fasc. 62,
Fol. 25r-26r

Datum: 7. April 1931
Verfasser: Richard Meyer, Auswärtiges Amt
Inhalt: Der deutsche Gesandte Richard Meyer berichtet dem Reichstags-Abgeordneten Ludwig Kaas über ein Gespräch mit Litvinov, der wiederholt von deutschen Diplomaten auf die negative Rückwirkung der sowjetischen Religionsverfolgung bei evangelischen und katholischen Kreisen in Deutschland hingewiesen wird und darauf, dass sich ein milderes Vorgehen der sowjetischen Regierung gegenüber den Geistlichen „politisch in Deutschland bezahlt machen würde“. Litvinov stellt dem entgegen, die Geistlichen würden nicht wegen ihrer Tätigkeit, sondern wegen anderer Delikte verfolgt. Kaas wiederum leitet das Schreiben Meyers an die Kongregation für Auswärtige Angelegenheiten weiter.
Deutsche Botschaft Moskau
Moskau, den 7. April 1931
 
Vertraulich!
 
Sehr geehrter Herr Prälat,
 
In den letzten Tagen habe ich mehrfach Gelegenheit genommen, die Frage der Geistlichen hier eingehend zu besprechen. Ich habe vor allem mit dem Volkskommissar Litwinow über die Frage verhandelt und ihm auseinandergesetzt, welche unerfreulichen stimmungsmäßigen Rückwirkungen die Behandlung der Geistlichen durch die Sowjetregierung gleichmässig in katholischen wie protestantischen Kreisen auslöste. Ohne mich irgendwie in die innerpolitischen Verhältnisse Rußlands einmischen zu wollen, müßte ich mit Bedauern feststellen, daß die Maßnahmen gegen die Geistlichen die deutsch-russischen Beziehungen in ungünstiger Weise belasten. Litwinow, der diese Frage bereits verschiedentlich mit dem Herrn Botschafter von Dirksen besprochen hatte, war sich über die bedauerlichen Rückwirkungen völlig im Klaren, unterstrich aber die Schwierigkeiten, denen jede Aktion zu Gunsten von Sowjetbürgern – und dies seien ja doch die Geistlichen, wenn sie auch deutschstämmig wären – bei den inneren Behörden auslösten. Im übrigen sagte er, daß die Geistlichen nicht als solche verfolgt würden, sondern die Maßnahmen gegen sie nur darauf zurückzuführen seien, daß sie sich in irgendeiner Weise etwas haben zu Schulden kommen lassen. Ohne mich in eine Diskussion über Einzelheiten einzulassen, betonte ich, daß eine mildere Behandlung der Geistlichen, die doch für die Sowjetregierung nicht sonderlich schwer sein könne, sich zweifellos politisch in Deutschland bezahlt machen würde.
Ich habe in gleicher Weise mit dem Stellvertretenden Volkskommissar Krestinski und mit dem Departementsdirektor Boris Stein gesprochen. Herr von Dirksen hat meine Demarche bei Herrn Litwinow von sich aus unterstützt und ihm gegenüber betont, daß er ihn ja schon oft auf diese Sache aufmerksam gemacht hätte; er sähe nunmehr selbst, welche Bedeutung dieser Angelegenheit in Deutschland beigemessen werde.
Ob und in welcher Weise sich diese Demarchen auswirken werden, kann ich natürlich heute nicht übersehen. Ich möchte vor übertriebenen Hoffnungen warnen; denn die inneren Sowjetbehörden, sowohl hier in der Zentrale wie in den Provinzen, sind sehr unzugänglich und lassen sich vom Aussenkommissariat nur schwer etwas sagen. Die antireligiöse Kampagne ist zudem hier zurzeit sehr im Ansteigen begriffen.
Was die Möglichkeit einer Hilfsaktion für die einzelnen Geistlichen anbelangt, so kann ich mich heute darüber noch nicht äussern, und darf mir vorbehalten, Ihnen hierüber mündlich näheres mitzuteilen.
Die Besprechungen sind hier ausserordentlich interessant gewesen, und ich bin sehr froh, die persönliche Fühlungnahme mit den maßgebenden Leuten der Sowjetregierung aufgenommen zu haben, ganz abgesehen von dem instruktiven Bild, das Stadt und Leben hier gewähren.
 
Mit den angelegentlichsten Empfehlungen bin ich
 
Ihr sehr ergebener
 
Richard Meyer

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Dokument Nr. 8

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 62247

Datum: 11. April 1931
Verfasser: von Reichert, Auswärtiges Amt
Empfänger: Deutsche Botschaft, Moskau
Inhalt: Botschafter von Dirksen übergab Litvinov eine Liste mit den Namen gefangener Geistlicher. Das Auswärtige Amt in Berlin bittet die Deutsche Botschaft in Moskau im April 1931 um eine detailliertere Liste der gefangenen katholischen Geistlichen. Die Liste liegt bei.
Auswärtiges Amt, Berlin, v. Reichert
 
Eilt sehr!
 
Herr Botschafter von Dirksen hatte am Donnerstag, den 9. April, eine Unterredung mit Litwinow betreffend die gefangenen protestantischen und katholischen Geistlichen.
Litwinow scheint von den Ausführungen des Herrn Botschafters und vor allem von der großen Zahl der Verhaftungen, die sich aus den ihm von Herrn Botschafter überreichten Listen ergibt, stark beeindruckt gewesen zu sein. Er schien bereit zu sein, energisch einzugreifen, soweit ihm dies bei seinem Einfluß auf die inneren russischen Behörden, vor allem die G.P.U., möglich ist.
Während an der Liste der gefangenen evangelischen Geistlichen nichts auszusetzen war, fehlten bei der Liste der katholischen Geistlichen nähere Angaben über die geographische Lage der in Frage kommenden Pfarreien (Bezirk und Kreis).
Der Herr Botschafter bittet daher, die fehlenden Angaben ihm umgehend telegraphisch nach Moskau übermitteln zu wollen.
 
Berlin, den 11. April 1931
v. Reichert
 
 
[Beiliegend:]
 
Priester der Diözese Tiraspol in Sowjet-Russland am 30.01.31 im Gefängnis
 
Gefängnis resp. Verbannung [handschriftlich hinzugefügt]

 

1.

Desch Adam

Pfarrer von

Astrachan

in Saratow

2.

Zimmermann Joh.

   "

 

…"

3.

Gareis Adam

   "

Pfeifer

…"

4.

Brungardt Michael

   "

Strecherau

…"

5.

Beilmann Jos.

   "

Husaren

in Moskau-Butirki

6.

Rauch Franz

   "

Rothammel

…"

7.

Bellendir Adam

   "

Schuck

…"

8.

Paul Jos.

   "

Neukolonie

…"

9.

Kappes Aloysius

   "

Kamyschin

…"

10.

Baumtrog Augustin

   " Apost. Administ.

Saratow

Pokrowsk

11.

Weinmeyer Leo

   "

Obermonjour

…"

12.

Wolf Jakob

   "

Noworossyjak

Rostow

13.

Roth Johann

 Apostel. Administr.

Ptjatigorsk

Murmansk

14.

Neugum Joseph

Pfarrer v.

Odessa

Odessa

15.

Mokelki Emman.

   "

Kostheim

Jakutzk

16.

Erk Ludwig

   "

Slawgorod

Slawgorod

17.

Kolsch [Kölsch] Joseph

   "

Mariinsk

Solowetzk

18.

Rosenbach Jakob

   "

Kamenskoje

Dnjeprpetrowsk

19.

Schofeld Jakob

   "

Alexandrowka

Nowosibirsk

20.

Okks Aloys

   "

Herzog

Nowonikolajewsk

21.

Ascheberg Paul

   "

Odessa

Solowetzk

22.

Alexejew Al.

   "

Odessa

Archalangsk

23.

Still

   "

Kotlas

Jaroslaw

24.

Weigl Petrus

   "

Mariental

…"

25.

Beimann Johann

Pfarrer von

Rownoje

in Jaroslaw

26.

Fix Martinus

   "

Semjonowka

…"

27.

Schonheiter Kl.

   "

Gobel

…"

28.

Baier Georg

   "

Marxstadt

…"

29.

Riedel Petrus

   "

Schonjen

…"

30.

Glassner Robert

   "

Dehler

…"

 


Auswahl
Dokument Nr. 9

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 62247

Datum: 14. April 1931
Verfasser: Kardinal Bertram, Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz, Breslau
Empfänger: Brüning, Reichskanzler
Inhalt: Der Vorsitzende der Fuldaer Bischofskonferenz Kardinal Bertram dringt bei Reichskanzler Brüning auf die Unterstützung für gefangene und inhaftierte deutsche Priester in der Sowjetunion. Im Gegenzug zu anderen Staaten kümmere sich Deutschland nicht erfolgreich um konnationale Priester. Beiliegend eine Liste der gefangenen deutschstämmigen Geistlichen der Diözese Tiraspol.
Der Vorsitzende der Fuldaer Bischofskonferenz
Breslau, den 14. April 1931.
 
Abschrift […].
 
Aus verschiedenen Kreisen sind mir wiederholt Mitteilungen zugegangen, in denen es lebhaft bedauert und beklagt wird, daß die Deutsche Reichsregierung nicht mehr und nachdrücklicher derjenigen katholischen Priester deutscher Stammeszugehörigkeit in Rußland sich annimmt, die in widerrechtlicher Weise im Kampfe gegen Christentum und Religion in Gefängnis und Verbannung geraten sind. In jüngster Zeit hat der Caritasverband, der seit drei Jahrzehnten seine Wirksamkeit auch auf Deutsche im Ausland ausgedehnt hat, mir eine Liste von 32 Priestern deutschen Stammes eingereicht, die in Gefangenschaft oder Verbannung sich befinden; eine Abschrift der Liste schließe ich an. Dabei ist hervorgehoben, daß, wie auch anderweitig mehrfach betont ist, es in weitesten Kreisen Verwunderung erregt, daß im Eintreten für stammeszugehörige Geistliche die Zurückhaltung der Deutschen Regierung sehr ungünstig absticht von dem tatkräftigen und nicht erfolglosen Einschreiten der Regierungen anderer Nationen. Es wird geltend gemacht, daß das Eintreten für Rettung stammesangehöriger Vergewaltigter nicht nur ein officum nobile des Heimatlandes ist, sondern auch vom gesamten deutschen Volke verlangt werden kann.
Ich bin nicht imstande, die Unterlagen solcher Beschwerden nachzuprüfen oder ihre meritorische Seite zu beurteilen. Doch darf ich gewiß, und Gewissens- und Amtspflicht drängen mich dazu, Eure Exzellenz recht dringend bitten, diese uns alle aufs tiefste berührende Angelegenheit, über die ich den übrigen Mitgliedern des deutschen Episkopats Auskunft zu geben ersucht bin, einer recht eingehenden und wohlwollenden Prüfung unterziehen zu wollen.
 
A. Card. B e r t r a m.
 
Se. Exzellenz Herrn Reichskanzler Dr. Brüning, Berlin.
 
[Beiliegend die nahezu identische Liste, welche die Deutsche Botschaft Moskau am 16. April 1931 dem Auswärtigen Amt übersandte:]
 

Priester der Diözese Tiraspol in Sowjet-Rußland, die sich am 30. Januar 1931 im Gefängnis befanden in:

 

 

 

 S a r a t o w:

1.

BRUNGARDT, Michael

Pfarrer von

Strechenau

2.

DESCH, Adam

     "        "

Astrachan

3.

GAREIS, Adam

     "        "

Pfaiffer

4.

ZIMMERMANN, Johannes

[keine Angabe]

 

 

 

 

 

 

 

 

 M o s k a u – Butirki

5.

BEILMANN, Joseph

Pfarrer von

Husaren

6.

BELLENDIR, Adam

     "        "

Schuck

7.

KAPPES, Aloysius

     "        "

Kamyschin

8.

PAUL, Joseph

     "        "

Neukolonie

9.

RAUH, Franz

     "        "

Rothammel

 

 

 

 

 

 

 

 P o k r o w s k:

10.

BAUMTROG, Augustin

Apostolischer Administrator von Saratow

11.

WEINMEYER, Leo

Pfarrer von

Obermonjour

 

 

 

 

 

 

 

 R o s t o w :

12.

WOLFF, Jakob

Pfarrer von

Noworossijsk

 

 

 

 

 

 

 

 M u r m a n s k:

13.

ROTH, Johann

Apostolischer Administrator von Piatigorsk

 

 

 

 

 

 

 

 O d e s s a :

14.

NEUGUM, Joseph

Pfarrer von

Odessa

15.

BOECHLER, Valentin

     "        "

Kleinliebenthal

 

 

 

 

 

 

Gefängnis in:

 J a k u t s k

16.

MOKELKI, Emmanuel

Pfarrer von

Kostheim

 

 

 

 

 

 

 

 S l a w g o r o d

17.

ERK, Ludwig

Pfarrer von

Slawgorod

 

 

 

 

 

 

 

Dnjepro-Pietrowsk

18.

ROSENBACH, Jakob

Pfarrer von

Kamenskoje

.

 

 

 

 

 

 

 S o l o w e t s k

19.

ASCHEBERG, Paul

Pfarrer von

Odessa

20.

KOELSCH, Joseph

     "        "

Marijinsk

 

 

 

 

 

 

 

 N o w o s i b i r s k 

21.

SCHOENFELD, Jakob

Pfarrer von

Alexandrowka

 

 

 

 

 

 

 

 N o w o n i k o l a e w s k 

22.

OKKS, Aloys

Pfarrer von

Herzog

 

 

 

 

 

 

 

 A r c h a n g e l s k 

23.

ALEXEJEW, Al.

Pfarrer von

Odessa

 

 

 

 

 

 

 

 J a r o s l a v

24.

BAIER, Georg

Pfarrer von

Marxstadt

25.

BEILMANN, Johann

"        "

Rownoje

26.

FIX, Martinus

"        "

Senjonowka

27.

GLASSNER, Robert

"        "

Dehler

28.

SCHOENHEITER, Kl.

"        "

Gobel

29.

RIEDEL, Petrus

"        "

Schonjen

30.

STILL

"        "

Kotlas

31.

WEIGEL, Petrus

"        "

Marienthal

 

 

 

 

 

 

 

      ? ? ?     

32.

STAUB, Alexander

 

 

 
Außerdem sind weitere 8 Geistliche und 1 Diakon hingerichtet worden.

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Dokument Nr. 10

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1922-1937),
Pos. 664 I P.O.,
Fasc. 62,
Fol. 35r-37r

Datum: 15. April 1931
Verfasser: von Dirksen, Deutsche Botschaft in Moskau
Empfänger: Auswärtiges Amt
Inhalt: Der deutsche Botschafter in Moskau berichtet dem Auswärtigen Amt über das Interesse Litvinovs an den in der UdSSR verhafteten Geistlichen. Die Deutsche Botschaft nimmt über den katholischen Legationssekretär Pfeiffer Kontakt zu Bischof Neveu in Moskau auf.
Auswärtiges Amt
Abschrift.
Der deutsche Botschafter.
Moskau, den 15. April 1931
 
Lieber Meyer!
 
Wie ich Ihnen bereits an Ihrem Abreisetag sagte, scheint hinsichtlich der Lage der verhafteten evangelischen und katholischen Geistlichen in der Haltung der Sowjetregierung insofern eine gewisse Änderung eingetreten zu sein, als man sich jetzt zum mindesten über die schweren und nachteiligen politischen Nachwirkungen der Verfolgung der Geistlichen klar zu werden beginnt; von dem Wunsch zu einem Einlenken der Sowjetregierung zu sprechen, scheint es mir noch zu früh zu sein.
Zu diesen Erwägungen geben die Ihnen bereits bekannten Mitteilungen Litwinows Anlaß, ferner sein Wunsch nach einer möglichst vollständigen Liste der verhafteten katholischen und evangelischen Geistlichen (obwohl das Aussenkommissariat von mir dauernd eingehend über die Namen der Geistlichen unterrichtet worden ist); und schliesslich Litwinows Mitteilung, daß dem auch von mir häufig befürworteten Antrage entsprochen werden soll, dem evangelischen Bischof  M a l m g r e n  in Leningrad eine mehrwöchentliche Ausreise nach Deutschland zu gestatten.
Am Tage nach Ihrer Abreise habe ich die auf Grund des hiesigen Materials zusammengestellten Listen Herrn Litwinow überreicht. Hinsichtlich der Liste der katholischen Geistlichen stütze ich mich, nach Vornahme entsprechender Umgruppierungen, auf die von Ihnen übergebene Liste. Litwinow ging die einzelnen Namen eingehend mit mir durch und bat dann noch, in einzelnen Fällen noch genauere Angaben über die Person des betreffenden Geistlichen, insbesondere seine Diözese, zu machen. Es war ganz bezeichnend – insbesondere auch für das Verhältnis des Aussenkommissariats zu den inneren Behörden –, daß er hinzufügte, diese Angaben seien ihm auch aus dem Grunde erwünscht, weil die inneren Behörden bekanntlich jeden Anlass zur Verschleppung benutzten und man ihnen den Vorwand dazu durch möglichst genaues Material nehmen müsse. Daher auch meine, Ihnen durch Herrn von Reichert übermittelte Bitte um weitere Einzelheiten hinsichtlich der verhafteten katholischen Geistlichen. Ich habe hier bei dem französischen katholischen Bischof  N e v e u  durch den Legationssekretär  P f e i f f e r, der katholisch ist und engere Fühlung mit dem Bischof hat, Ermittlungen anstellen lassen und um Einzelheiten gebeten. Aber auch Bischof  N e v e u  verfügte nicht über ein vollständiges Material. Daher wären mir weitere Einzelheiten aus Berlin erwünscht.
Herr Pfeiffer hat auch mit Herrn Bischof Neveu über die Möglichkeit gesprochen, den verhafteten katholischen Geistlichen geldliche Unterstützung zukommen zu lassen. Wie ich Ihnen hier schon sagte, hat die Verteilung solcher Unterstützungen an die Verhafteten evangelischen Geistlichen sich durch die Zentrale, die das evangelische Konsistorium hier bildet, verhältnismäßig einfach bewirken lassen, und das Fehlen dieser Zentrale für die deutschen katholischen Geistlichen wirkt erschwerend. Nach der Meinung des Bischofs Neveu wäre es das Zweckmässigste, diese Gelder über den hiesigen Vertreter des Roten Kreuzes, einen russischen Schweizer, Herrn Wehrlin zu leiten. Dieser soll schon in manchen Fällen zuverlässig und ordentlich gearbeitet haben, obwohl seine Verbindungen zur Sowjetregierung recht enge sind; sonst wäre seine hiesige Tätigkeit nicht zugelassen worden. Die Übermittlung der Gelder würde dann auch ganz offiziell erfolgen, wogegen ja garnichts einzuwenden ist.
So steht die Sache heute. Über ihren Fortgang werde ich Sie auf dem Laufenden halten; ich darf Sie bitten, diese Mitteilungen als  v e r t r a u l i c h  behandeln zu wollen.
 
Mit vielen Grüssen
 
wie stets Ihr
 
Dirksen.

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Dokument Nr. 11

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1922-1937),
Pos. Scat. 664 I P.O.,
Fasc. 62,
Fol. 31r-32r

Datum: 20. April 1931
Verfasser: Richard Meyer, Auswärtiges Amt
Empfänger: Päpstliche Kommission Pro Russia
Inhalt: Dem Heiligen Stuhl wird eine Mitteilung des Auswärtigen Amts weitergeleitet, wonach Litvinov im Jahr 1931 inhaftierten Geistlichen die Möglichkeit der Ausreise aus der UdSSR und die Einreise nach Deutschland anheim stellt. Litvinov erhielt weiter vom deutschen Botschafter von Dirksen genauere Angaben zu deutschen Geistlichen in der Sowjetunion und den Zustand ihrer Gemeinden.
Auswärtiges Amt
Berlin, den 20. April 1931
 
Sehr geehrter Herr Prälat!
 
Im Anschluß an mein Schreiben aus Moskau darf ich Ihnen in der Anlage Abschrift eines heute eingegangenen Briefes von Herrn von Dirksen mit der Bitte um streng vertrauliche Kenntnisnahme zuleiten. Hierzu darf ich bemerken, daß Litwinow einige Tage vor meiner Abreise in einem Gespräch über die Geistlichen mit Herrn von Dirksen die Äusserung fallen liess, daß es sich wohl ermöglichen lassen würde, einzelnen Geistlichen die Einreise nach Deutschland zu gestatten, falls sie dringenden Wert darauf legten, das Sowjetgebiet zu verlassen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren – und Herr von Dirksen teilt ihn auch –, daß die Sowjetregierung auf diese Weise Gelegenheit nehmen möchte, besonders prominente Geistliche, deren Inhaftierung für sie eine unerfreuliche politische Belastung darstellt, los zu werden. Auf diese Weise würde natürlich die Zahl der Geistlichen in Rußland stets vermindert werden, denn mit einem Ersatz kann unter gar keinen Umständen gerechnet werden.
Was die Unterstützung im einzelnen anbelangt, so hat sich ergeben, daß die Versorgung mit Kleidungsstücken, Schuhwerk und Nahrungsmitteln sehr schwierig ist. Am leichtesten ist noch die geldliche Unterstützung und ich möchte raten, den von Herrn von Dirksen vorgeschlagenen Weg zunächst einmal versuchsweise zu beschreiten. Wir können ja später immer noch andere Wege einschlagen, falls dieser nicht zum Ziele führt. Da mir die Adresse von Herrn Prälaten Glaser leider nicht bekannt ist, bin ich nicht in der Lage, die weiteren Fragen von Herrn von Dirksen zu beantworten. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Herrn Prälaten Glaser veranlassen würden, das notwendige Material mir baldmöglichst zuzuleiten.
 
[Handschriftlich:] Mit angelegentlichen Empfehlungen Ihr ergebener Richard Meyer
 

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Dokument Nr. 12

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1922-1937),
Pos. 664 I P.O.,
Fasc. 62,
Fol. 38r-40r

Datum: 21. April 1931
Verfasser: von Dirksen, Deutsche Botschaft Moskau
Empfänger: Richard Meyer, Auswärtiges Amt
Inhalt: Der deutsche Botschafter in Moskau, von Dirksen, übergab Litvinov eine Liste mit den recherchierten Namen und Aufenthaltsorten katholischer und evangelischer Geistlicher in der Sowjetunion in der Hoffnung, dass dieser ihnen beistehen würde. Auf Litvinovs abermaligen Vorschlag, Geistliche aus der UdSSR ausreisen zu lassen, gehen insbesondere evangelische Priester ein, von katholischen Geistlichen liegen der Deutschen Botschaft „keine Gesuche um Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit“ vor.
Auswärtiges Amt
Abschrift
Deutscher Botschafter
Moskau, den 21. April 1931
 
Lieber Meyer!
 
Im Anschluss an meinen letzten Brief über die Lage der evangelischen und katholischen Geistlichen möchte ich Ihnen noch Folgendes mitteilen, was sich seitdem ereignet hat:
Ich habe gestern Litwinow die ergänzte und erweiterte Liste der evangelischen und katholischen Geistlichen übergeben, die alles über den Aufenthaltsort der betreffenden Geistlichen enthält, was wir inzwischen haben ermitteln können. Für weitere Einzelheiten wären wir, wie ich Ihnen schon schrieb, aber doch sehr dankbar.
Bei dieser Gelegenheit kam Litwinow auf den Vorschlag der Sowjetregierung zurück, daß sie diejenigen Geistlichen, die deutsche Staatsangehörige werden wollten, aus der Sowjetunion herauslassen wolle. Er fragte, hinsichtlich welcher Geistlicher wir den Wunsch hätten, daß sie auf diese Weise nach Deutschland kämen.
Damit werden wir nun vor die Entscheidung einer sehr wichtigen prinzipiellen Frage gestellt. Einerseits haben wir ja nur das grösste Interesse daran, daß kein einziger Geistlicher die Sowjetunion verläßt, weil er mehr oder weniger unersetzlich ist – trotz des noch mühselig weiterarbeitenden Evangelischen Priesterseminars in Leningrad –; jede Abreise nach Deutschland führt also eine weitere empfindliche Schwächung der Lage der hiesigen Kirche herbei. Andererseits aber ist für manche Geistliche, insbesondere evangelische, die Lage so schwierig geworden – teils durch Verhaftung, teils wegen Gesundheitsschädigung, teils wegen der Unmöglichkeit, ihr Amt auszuüben, teils im Hinblick auf die Erziehung ihrer Kinder –, daß ihr Weiterverbleiben auch keinen großen Nutzen bringen und nicht im Verhältnis stehen würde mit dem auferlegten Opfer. Wir haben also hinsichtlich einiger Geistlicher bereits die erforderlichen Schritte zur Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit und zu ihrer Entlassung aus der Sowjetstaatsangehörigkeit getan. Wenn das Auswärtige Amt keine prinzipiellen Bedenken in dieser Richtung hat, werden wir weiter so fortfahren und im Benehmen mit den hiesigen kirchlichen Stellen jeden Einzelfall nach bestem Gewissen prüfen und entscheiden.
Hinsichtlich der katholischen Geistlichen liegen die Dinge etwas anders. Einerseits fällt die Rücksicht auf die Familie fort, andererseits liegen von den katholischen Geistlichen, mit denen die Botschaft überhaupt sehr viel weniger Verbindung hat als mit den evangelischen, keine Gesuche um Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit vor.
Wahrscheinlich – dies ist auch die Ansicht des Legationssekretärs Pfeiffer – ist irgendwie seitens der geistlichen Vorgesetzten die Losung ausgegeben worden, auf dem Posten hier auszuharren. Es fehlt uns somit die Möglichkeit, dasselbe Verfahren, wie bei den evangelischen Geistlichen, anzuwenden.
Ich wollte Sie nur bitten, diese Frage mit den zuständigen Stellen zu besprechen und mir dann Nachricht zukommen zu lassen, wie ich in dieser Frage vorgehen soll; ich kann mir an sich sehr gut denken, daß auch bei katholischen Geistlichen im Einzelfalle Gründe mitsprechen – insbesondere Krankheit –, die es geboten erscheinen lassen, von der jetzt sich bietenden Gelegenheit einer Rückkehr nach Deutschland Gebrauch zu machen.
 
Mit den besten Grüssen
wie stets Ihr
 
Dirksen.

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Dokument Nr. 13

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 62247

Datum: 7. Mai 1931
Verfasser: Brüning, Reichskanzler
Empfänger: Kardinal Bertram, Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz, Breslau
Inhalt: Reichskanzler Brüning legt im Mai 1931 Kardinal Bertram dar, dass man den in der Sowjetunion inhaftierten deutschen Geistlichen wegen ihrer sowjetischen Staatsbürgerschaft nur inoffiziell helfen könne. Die Deutsche Botschaft sei aber darüber mit dem sowjetischen Außenkommissariat in Kontakt.
Abschrift
Der Reichskanzler
Berlin, den 7. Mai 1931
 
Seiner Eminenz, dem hochwürdigsten Herrn Adolf Kardinal  B e r t r a m
Fürsterzbischof von Breslau Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz, Breslau
 
Eurer Eminenz
 
beehre ich mich auf das Schreiben vom 14. April d. Js. [diesen Jahres], betreffend die Lage der gefangenen bzw. verbannten katholischen Priester deutscher Stammeszugehörigkeit in der Sowjetunion zu erwidern, daß die Deutsche Botschaft in Moskau und die ihr unterstellten Konsulate seit jeher weitgehend bemüht sind, sich für diese Geistlichen einzusetzen. Allerdings können unsere auf Erleichterung des Schicksals der Betroffenen gerichteten Schritte nur einen inoffiziellen Charakter tragen, da die Geistlichen nahezu ausschließlich Staatsangehörige der Sowjetunion sind. Derselben Schwierigkeit begegnen auch die Vertretungen anderer Länder, welche sich für die Personen einsetzen. Sollten dem Caritasverband oder sonstigen Stellen Fälle bekannt sein, in denen es den Vertretungen anderer Länder gelungen ist, wesentliches zu Gunsten der verfolgten Geistlichen zu erreichen, so würde ich für nähere Angaben hierüber dankbar sein, um hiervon gegenüber der Sowjetregierung entsprechenden Gebrauch machen zu können. Gerade jetzt wären derartige Angaben besonders zu begrüßen, da, wie ich streng vertraulich bemerken darf, der Herr Botschafter in Moskau mit dem Außenkommissariat in einem Meinungsaustausch über das Los der Geistlichen eingetreten ist. Der Herr Botschafter hat nachdrücklich darauf hingewiesen, welche unerfreulichen stimmungsmäßigen Rückwirkungen die Behandlung der Geistlichen durch die Sowjetregierung gleichmäßig in katholischen wie protestantischen Kreisen auslöste und wie sehr hierdurch die deutsch-russischen Beziehungen Gefahr laufen, in ungünstiger Weise belastet zu werden.
 
Mit verehrungsvollen Empfehlungen
 
bin ich Eurer Eminenz aufrichtig ergebener
 
Dr. Brüning

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Dokument Nr. 14

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 62247

Datum: 15. Mai 1931
Verfasser: Held, Bayerischer Ministerpräsident
Empfänger: Brüning, Reichskanzler
Inhalt: Der bayerische Ministerpräsident Held betont Reichskanzler Brüning gegenüber, dass jede Möglichkeit zur Hilfe der gefangenen deutschstämmigen Geistlichen in der Sowjetunion ausgeschöpft werden müsse.
Abschrift […]
Der Bayerische Ministerpräsident
München, den 15. Mai 1931
 
Mit 2 Beilagen
 
Hochverehrter Herr Reichskanzler!
 
Der deutsche Caritasverband hat sich mit der nebst Beilagen anruhenden Eingabe an mich gewandt, um das Interesse der zuständigen Stellen auf das bedauernswerte Schicksal von 32 deutschstämmigen katholischen Geistlichen zu lenken, die in russischen Gefängnissen gefangen gehalten werden.
 Obwohl ich mir bewußt bin, welch großen Schwierigkeiten es begegnen wird, die Befreiung der Unglücklichen zu erreichen, glaube ich doch, daß nichts unversucht bleiben sollte, um sobald als möglich diesen jeder Menschlichkeit hohnsprechenden Zuständen ein Ende zu setzen. Da ich überzeugt bin, daß auch Ihnen, hochverehrter Herr Reichskanzler, ebenso wie mir das Schicksal dieser sicher unverdient und nur für ihren Glauben leidenden Priester am Herzen liegt, bitte ich der weiteren Behandlung der Angelegenheit gefälligst Ihr besonderes Interesse zuwenden zu wollen. Eine gefällige Mitteilung, welche Schritte in der Angelegenheit unternommen werden können, würde ich mit besonderem Danke erkennen.
 
Mit der Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung bin ich
Ihr sehr ergebener
 
Dr. Held

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Dokument Nr. 15

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
R 62247

Datum: 29. Mai 1931
Verfasser: Brüning, Reichskanzler
Empfänger: Held, Bayerischer Ministerpräsident
Inhalt: Reichskanzler Brüning antwortet dem bayerischen Ministerpräsidenten Held auf sein Schreiben vom 15. Mai 1931, dass eine Hilfe für die deutschstämmigen katholischen Geistlichen nur inoffiziell erfolgen könne, da diese sowjetische Staatsbürger seien. Außerdem erkundigt sich Brüning nach Fällen, in denen andere Länder erfolgreich helfen konnten, um dies gegenüber dem sowjetischen Außenkommissariat vorbringen zu können.
Abschrift
Berlin, den 29. Mai 1931
Der Staatssekretär in der Reichskanzlei
An den bayerischen Ministerpräsidenten Herrn Dr.  H e l d , München
 
Hochverehrter Herr Ministerpräsident!
 
Mit ergebenstem Dank bestätige ich den Eingang Ihres gefälligen Schreibens vom 15. Mai 1931 wegen des Schicksals der deutschstämmigen katholischen Geistlichen in Rußland. Ich habe mich auch in letzter Zeit bereits eingehend mit dieser Frage beschäftigt, da mir von verschiedenen Seiten Berichte über die unhaltbaren Zustände und die große Not zugegangen sind, die gerade in dieser Hinsicht in Rußland herrscht. Die Deutsche Botschaft in Moskau und die ihr unterstellten Konsulate sind seit jeher weitgehend bemüht, sich für die deutschstämmigen Geistlichen in Sowjetrußland einzusetzen. Allerdings können unsere auf Erleichterung des Schicksals der Betroffenen gerichteten Schritte nur einen inoffiziellen Charakter tragen, da die Geistlichen nahezu ausschließlich Staatsangehörige der Sowjetunion sind. Derselben Schwierigkeit begegnen auch die Vertretungen anderer Länder, welche sich für die Personen einsetzen. Wenn dem Caritasverband oder sonstige Stellen Fälle bekannt sind, in denen es den Vertretungen anderer Länder gelungen ist, wesentliches zu Gunsten der verfolgten Geistlichen zu erreichen, so würde ich für nähere Angaben hierüber dankbar sein, um hiervon gegenüber der Sowjetregierung entsprechenden Gebrauch machen zu können. Gerade jetzt wären derartige Aufgaben besonders zu begrüßen, da, wie ich streng vertraulich bemerken darf, der Herr Botschafter in Moskau mit dem Außenkommissariat in einen Meinungsaustausch über das Los der Geistlichen eingetreten ist. Der Herr Botschafter hat nachdrücklich darauf hingewiesen, welche unerfreulichen stimmungsmäßigen Rückwirkungen die Behandlung der Geistlichen durch die Sowjetregierung gleichmäßig in katholischen wie protestantischen Kreisen auslöste und wie sehr hierdurch die deutsch-russischen Beziehungen Gefahr laufen, in ungünstiger Weise belastet zu werden.
 Einen gleichen Bescheid habe ich am 7. Mai Seiner Eminenz dem Herrn Kardinal  B e r t r a m  zugehen lassen, da auch er mich namens der Fuldaer Bischofskonferenzen um besondere Einwirkung gebeten hatte.
 
Mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung bin ich Ihr sehr ergebener
 
Dr. Brüning

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Dokument Nr. 16

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
Botschaft Moskau 373

Datum: 29. März 1934
Verfasser: Hilger, Deutsche Botschaft in Moskau
Empfänger: Auswärtiges Amt
Inhalt: Die deutsche Regierung stellt der Deutschen Botschaft in Moskau 1.500 Reichsmark für die katholischen Deutschen in der Sowjetunion zur Verfügung.
[Deutsche Botschaft] Moskau, den 29. März 1934
An das Auswärtige Amt Berlin
 
Geheim
 
Betr. Mittel für das katholische Deutschtum.
 
Die mit dem nebenbezeichneten Erlaß für die Zeit bis zum Ende des Haushaltsjahres bewilligten Mittel sind fast restlos aufgebraucht.
Um die Unterstützungen wie bisher gewähren zu können, wird gebeten, der Botschaft zunächst einen weiteren Betrag von RM 1500.- baldmöglichst zur Verfügung stellen zu wollen. Die Gesamtanforderungen für das Rechnungsjahr 1934/35 folgen mit dem nächsten Kurier. Desgleichen wird eine Bescheinigung über die bestimmungsmäßige Verwendung der mit dem nebenbezeichneten Erlaß überwiesenen Beträge alsbald übersandt werden.
 
Im Auftrag
 
Hilger

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Dokument Nr. 17

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Politisches Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA),
Botschaft Moskau 373

Datum: 26. Januar 1935
Verfasser: von Twardowski, Deutsche Botschaft in Moskau
Empfänger: Auswärtiges Amt
Inhalt: Die Deutsche Botschaft in Moskau empfiehlt eine öffentliche Kampagne in den skandinavischen Ländern und in Großbritannien, um auf die Verfolgungen der evangelischen Kirche in der UdSSR aufmerksam zu machen.
Deutsche Botschaft Moskau, den 26. Januar 1935
 
An das Auswärtige Amt Berlin
 
Inhalt: Verhaftungen evangelischer Pastoren in der UdSSR
 
Die Verhaftungen evangelischer Pastoren in der UdSSR haben in den letzten Wochen einen Umfang angenommen, der die größten Besorgnisse für das weitere Schicksal der evangelischen Kirche auslösen muß. So sind der Botschaft seit dem 27. Dezember 1934 nicht weniger als zehn neue Verhaftungen bekannt geworden, so daß die Zahl der evangelischen Pastoren, die der Möglichkeit beraubt sind, ihren geistlichen Beruf nachzugehen, sich gegenwärtig auf 40 beläuft. Bis auf 4 Pastoren, die ohne amtieren zu dürfen in verschiedenen Städten der UdSSR ihr Dasein fristen, sind die übrigen entweder gefangen oder in entfernte unwirtliche Gegenden verschickt. Dementsprechend wird die Zahl der Pastoren, die noch ihrem Beruf nachgehen, mit jeder Woche geringer und beläuft sich gegenwärtig auf etwa 27, die sich auf das gewaltige Gebiet der UdSSR verteilen. Die Sachlage erscheint mir für das weitere Bestehen der evangelischen Kirche so bedrohlich, daß m.E. [meines Erachtens] über die fortdauernden Verhaftungen nicht mehr mit Stillschweigen hinweggegangen werden darf. Nachdem alle Bemühungen der Botschaft, auf die hiesigen Behörden im Sinne einer Mäßigung ihres Vorgehens gegen die evangelischen Geistlichen vergeblich gewesen sind, dürfte es an der Zeit sein, auf andere Mittel und Wege zu sinnen, mit denen der Kirche und ihren Dienern vielleicht doch noch geholfen werden könnte. Als ein solches Mittel erscheint mir die Flucht in die Öffentlichkeit. Während der Außenkommissar der UdSSR Litwinow bei seinen Auftritten in Amerika und Genf versucht, die Welt glauben zu machen, daß in der UdSSR Glaubensfreiheit herrsche, werden hier die Reste des kirchlichen Lebens systematisch zerstört. Es dürfte daher der Sowjetregierung nicht gleichgültig sein, wenn dieser Widerspruch unter Zugrundelegung von Tatsachen der übrigen Welt, insbesondere der skandinavischen und angelsächsischen Öffentlichkeit, vor Augen geführt würde. Ich darf daher anheimstellen, die Frage in Erwägung ziehen zu wollen, ob entsprechende Maßnahmen möglich und zweckmäßig erscheinen. Bejahendenfalls dürfte es sich jedoch empfehlen, unter allen Umständen den Eindruck zu vermeiden, daß Deutschland den Ausgangspunkt eines solchen Propagandafeldzuges bildet. Da von den Maßnahmen der Sowjetunion in erster Linie deutschstämmige Geistliche betroffen sind, wird sie sich gegebenenfalls nicht scheuen, die Frage auf ein politisches Gebiet zu schieben und zu behaupten, daß sie die Geistlichen wegen nationalsozialistischer Betätigung habe zu Rechenschaft ziehen müssen.
 
v. Twardowski.

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Dokument Nr. 18

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Archiwum Akt Nowych (AAN) Warszawa [Archiv der Neuen Akten Warschau],
Zespół [Bestand]: Ministerstwo Spraw Zagranicznych (MSZ) [Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten],
Sygnatura [Signatur]: 2821,
Karta [Seiten]: 83-88

Datum: 26. Oktober 1935
Inhalt: Aktennotiz zu den religiösen Verfolgungen in der UdSSR, erstellt anhand eines Vortrags, zur Lage der verfolgten katholischen sowie protestantischen Priester in der UdSSR. Eingeschlossen sind dabei die Namen von Inhaftierten Priestern – auch Deutsche und Protestanten.
Notatka w Sprawie Prześladowań Religijnych w ZSRR.
 
Konstytucje republik sowieckich wchodzących w skład ZSRR zapewniają wszystkim obywatelom swobodę sumienia, przyznają wolność wyznań religijnych i propagandy przeciw religijnej oraz oddzielają kościół od państwa i szkoły.
 Choć niektórzy komentatorzy konstytucji sowieckich ujmując rzeczy sofistycznie, dopatrują się w nich zakazu propagandy wyznaniowej, w przeciwstawieniu do propagandy przeciw religijnej, zdawaćby się mogło, że konstytucje te dają dostateczne podstawy do swobodnego rozwoju każdego wyznania.
W rzeczywistości jednak to teoretyczne założenie konstytucyjne, drogą rozporządzeń wykonawczych, sprowadza się w Sowietach w praktyce, do martwej litery. Chociaż bowiem w teorii nauczanie religii jest dozwolone, to w praktyce pobierać naukę religijną wolno tylko osobom pełnoletnim /od lat 21/. Chociaż przyznaje się prawo /dekret komisarzy ludowych z dn. 23/I.1918 r./ ugrupowaniom obywateli, składających się conajmniej z 20-tu osób /t. Zw. dwadcatkom/używania świątyń, dostarczanych przez rząd, w zasadzie, bezpłatnie, to w praktyce świątynie te, na podstawie fikcyjnego obliczenia ich dochodów, obciąża się takimi podatkami, że rzadko która z gmin jest w stanie pokryć je z dobrowolnych datków wiernych. Chociaż wspomnianym „dwadcatkom”przysługuje prawo angażowania kapłanów /t.zw. w dialektyce sowieckiej pracowników religijnych, to kapłani ci należą według praw sowieckich do kategorji ‚liszeńców’, czyli osób pozbawionych wszelkich praw politycznych i częściowo ekonomicznych. Wszelakie związki o charakterze religijnym poza związkami „dwadcatek”, są zabronione, a kapłani, jako ‚liszeńcy‘ nie mogą tworzyć żadnych zrzeszeń, nawet o charakterze zawodowym, co uniemożliwia utworzenie jakiejkolwiek hierarchji kościelnej. Przypomnieć tu można głośną sprawę ks. Skalskiego, infułata kijowskiego, który pociągnięty był w r. 1927 do odpowiedzialności m. inn. za wykazywanie, nieuznawanej przez ZSRR władzy biskupiej. Stwierdzić ponadto należy, że na terytorium ZSRR niemożliwe jest dziś istnienie wszelkich uczelni ściśle religijnych, a więc seminarjów i akademij duchownych, co uniemożliwia stwarzanie nowych zastępów kapłańskich.
 O ile do niedawna władze sowieckie za pośrednictwem związku bezbożników prowadziły wojnę z religją w sposób hałaśliwy, za pomocą pochodów, wyszydzających wszelkie wyznania , sprzedaży pism bezbożnych przed czynnemi świątyniami, organizowania obchodów propagandowych w okresie uroczystych świąt, zmuszania dzieci w szkołach do denuncjowania praktykujących rodziców itp., o tyle obecna walka rządu ZSRR z religią, choć zarzuciła, częściowo, efekty zewnętrzne, przeprowadzana jest jeszcze bardziej wytrwale i konsekwentnie.
Wytyczne obecnej taktyki władz sowieckich w tym względzie dadzą się ująć w sposób następujący:
  1. Nadmierne obciążanie czynnych w ZSRR kościołów podatkami oraz stosowanie zbyt surowych wymagań, co do remontu gmachów oraz konserwacji należącego do kościoła inwentarza.
  2. Demoralizowanie przedstawicieli gmin wyznaniowych, wspomnianych „dwadcatek” drogą szykan policyjnych lub wprowadzania do tych organizacji elementów, będących na usługach rządowych organów politycznych.
  3. Osłabianie odporności moralnej duchowieństwa, przez ograniczenie dopływu zasobów materialnych, komplikowanie codziennych warunków życia za pomocą np. ograniczeń mieszkaniowych, utrudnień meldunkowych, lub zwykłej prowokacji.
 
Każdy z wyszczególnionych punktów zasługuje na obszerniejsze omówienie.
 
Odnośnie nadmiernego obciążania podatkami, należy przypomnieć, że od budynku kościelnego uiszcza się podatek od nieruchomości i opłatę ubezpieczeniową, określaną arbitralnie przez władze sowieckie. Przykładowo wygląda to tak, że np. kościół św. Piotra i Pawła w Moskwie opłaca 3.000 rub. rocznie, natomiast kościół znany pod nazwą „na Gruzinach“ w temże mieście opłaca ok. 11.000 rubli. Takież kościoły w miastach prowincjonalnych opłacają od 800 do 4.000 rubli. Do tego dochodzą koszty konserwacji, które nie dadzą się podciągnąć pod jakąś regułę, jednak w wielu wypadkach przekraczają sumy podatkowe i ubezpieczeniowe, dosięgając kilkuset tysięcy rubli. Podatki te i świadczenia przekraczają, w ogromnej większości wypadków, możliwości płatnicze parafjan. Władze zaś nie wnikając w istotne bardzo ciężkie ich położenie, zaległości płatnicze traktują jako domniemany dowód nikłego zainteresowania sprawami kościoła i w ten sposób zyskują pretekst do zamknięcia szeregu kościołów wzgl. zamykają kościoły z powodu niewykonania remontu, brak którego grozi, rzekomo, bezpieczeństwu publicznemu.
Do tej samej kategorji należy taktyka władz sowieckich zmierzająca do zamykania kościołów drogą rekwirowania ich w czasie kampanji żniw na spichrze. Choć władze przy takich rekwizycjach często zapewniają, że jest to środek czasowy, to w praktyce po opróżnieniu kościoła jest on w takim stanie, że z powodu zdemolowania ołtarza i innych urządzeń kościelnych nie nadaje się do dalszego odprawiania nabożeństw; środki zaś parafian są zbyt szczupłe, by pozwalały na ponowne doprowadzenie go do należytego stanu. Zaznaczyć tu prócz tego trzeba, że kościół raz zamknięty uważać, w ogóle, należy za stracony, gdyż z reguły władze, nawet przy zaistnieniu warunków legalnych i meterialnych jego egzystencji, nie zgadzają się na ponowne otwarcie, pod różnemi pozorami.
Szykany stosowane względem członków rad kościelnych /”dwadcatek”/ również odbijają się fatalnie na działalności religijnej. Ta jedna w ZSRR, jak wspomniano powyżej, prawna forma funkcjonowania związków wyznaniowych, dopuszczająca możliwość utrzymania kościołów, a przy nich obsługi duchownej, jest przez nacisk władz sowieckich, wywierany na członków Rad Kościelnych, dezorganizowana, a nawet rozbijana, pozbawiając świątynię należytej opieki. Ostatnie aresztowania członków Rady Kościelnej w Leningradzie i innych miejscowościach ZSRR wpłynęły dezorganizująco na te związki do tego stopnia, że nie tylko rozbiły bezpośrednio zaatakowane „dwadcatki”, ale zdeprawowały członków innych Rad Kościelnych. Tak n.p. w Moskwie nie mogą się odbyć wybory na okres nowej kadencji, z braku nie  tylko kandydatów do Rady, lecz również i wyborców, którzy zdecydowanie uchylili sie od uczęstnictwa w wyborach. Zaznaczyć należy, że rozbicie „dwadcatki” powoduje w zasadzie zamknięcie kościoła.
Co się tyczy akcji władz sowieckich, skierowanej przeciwko samym kapłanom, to zaznaczyć należy, że, o ile dawniej represje w stosunku do nich nosiły charakter bardzo ostry, manifestujący się w deportacjach, karach więzienia, a nawet karach śmierci, i mogły w oczach ludności opromieniać kapłanów tych aureolą męczeństwa, o tyle dziś władze dochodzą do tego samego celu, robiąc to metodami, nie tak może jaskrawymi, lecz znacznie perfidniejszymi.
Przedewszystkim wytrąca sie z rąk kapłana tę najcenniejszą broń, jaką on posiada, t.j. kościół. Po zamknięciu kościoła, kapłan pozostawiony jest częstokroć w spokoju, ale jest bez silny: nabożeństw niema gdzie odprawiać, robi to może po cichu w domu, ale możliwości masowej akcji religijnej przestaje istnieć. Z drugiej strony, gdzie czynne kościoły pozbawione są duszpasterzy, księża, którym kościoły zamknięto, nie są do nich dopuszczani przez odmawianie im prawa pobytu na podstawie nowej ustawy o paszportyzacji. Ta sama ustawa używana jest jako pretekst do wysiedlania kapłanów, rezydujących oddawna w swych parafjach, co zwłaszcza ma miejsce w prowincjach przygranicznych. Do tej samej kategorji szykan, skierowanych przeciwko kapłanom, należy stosowana przez władze ZSRR metoda wysiedlania kapłanów z zajmowanych mieszkań i żądania wysokiego okupu za nowe locum. Kapłani ci wyrzuceni na bruk zmuszeni są w ogromnej większości wypadków szukać nowego miejsca zamieszkania.
Powyżej opisane metody stosowane są przez władze sowieckie do wszystkich wyznań, lecz najsilniej atakowane są katolicyzm i protestantyzm, jako wyznania najlepiej zorganizowane, najwyżej stojące i wykazujące największą spoistość duchową. To samo dotyczy specjalnego nasilenia sowieckiej akcji antyreligijnej w stosunku do tych dzielnic, gdzie dane wyznania posiadają największe skupienia wiernych, a zatem wykazują większą w danym okręgu odporność. Gdy zatem w środkowej i wschodniej połaci ZSRR akcja przeciwko kościołom i księżom jest słabsza, to na Białorusi i Ukrainie, jako głównych skupieniach elementu katolickiego nabiera ona specjalnej siły.
Wyniki antyreligijnej akcji rządowej w ZSRR są wprost katastrofalne. Dane statystyczne, niezmiernie trudne do uzyskania, nie pozwalają na dokładne odtworzenie całokształtu strat, poniesionych przez Kościół katolicki i protestancki na całym terytorium Związku Sowieckiego. Posiadane jednak dane z poszczególnych okręgów, a zwłaszcza tych, w których istnieją największe skupienia wiernych, jak Ukraina i Białoruś, pozwalają w dość jasny sposób uprzytomnić sobie rozmiary klęski zadanej przez władze sowieckie tym wyznaniom.
Tak więc już w roku 1928 na Prawobrzeżu Ukraińskiem Djecezja Kamieniecka posiadała 102 kościoły parafialne, nie licząc mniejszych kościołów i kaplic, obsługiwanych tylko przez 41 kapłanów, Diecezja Żytomierska zaś 107 kościołów parafialnych, obsługiwanych przez 40 kapłanów. Na Lewobrzeżu Ukraińskiem istniało w tym samym roku 11 katolickich kościołów parafialnych.
 Według posiadanych materiałów na Ukrainie od roku 1928 aresztowano następujących księży:

Czesław Fedorowicz

 

Józef Sowiński

Ignacy Łubieński

 

Budziński

Wojciech Kobiec

 

Chmielnicki Zygmunt

Antoni Tarczyński

 

Dunin-Wąsowicz /powtórnie/

Jan Ładyga /60 lat/

 

Hański /powtórnie/

Adalbert Kopec

 

Łowejko Piotr /powtórnie/

Józef Kowalski

 

Puzynowski /powtórnie/

Franciszek Andruszkiewicz

 

Jurkiewicz

Szczepanik

 

Maciej Bryńczak

Kazimierz Maskręcki

 

Franciszek Czyrski

Aleksander Żmigrodzki

 

Władysław Dworzecki

Aleksy Aleksiejew

 

Karpiński

Kwaśniewski

 

Kobiec

Jan Swiderski

 

Kobylański

Józef Mioduszewski

 

Zygmunt Kukuruza

Lewiński

 

Józef Krummel

Bieniecki

 

Piotr Madera

Albin Markuszewski

 

Emanuel Makiełko

Zych

 

Szyszka

Petkiewicz

 

Nanoski /powtórnie/

Woronicz

 

Opolski Ignacy

Madera

 

Prokopowicz Teodor

Stanisław Słomiński

 

Marian Sokołowski

Kazimierz Sokołowski

 

oraz 2-ch księży nieznanego nazwiska

Rozenberg

 

Łukacz Jan

Andrzej Rybałtowski

 

Wierzbicki

Antoni Skalski

 

Andruszczak

Załuski Feliks.

 

Adolf Kasznyc

 

 

Leon Piotrowski.

W roku 1934 pozostało jeszcze około 30 księży. na Ukrainie.
Od roku 1934 do chwili obecnej zaszły w powyższym stanie następujące zmiany. Aresztowani zostali:

Ks.

Szenfels Alojzy

z Kijowa

Ks.

Sobociński Sebastian

Bar

 „

Woronicz Józef

Czudów

Szczepaniuk

z Krymka

 „

Welik Paweł

z Zwiachlu

Markuszewski

Albin

 „

Rudenko Andronik

Czuchów

Juchniewicz Stanisław

Żybmierz

 „

Samosenko

Berdyczów

Brawer Stanisław

Połonne

Odebrano prawo odprawiania nabożeństw następującym księżom:
Jan Brudycki, Stanisław Rojko, Antoni Wedegis, Andrzej Rybałtowski i Jankowski z Kotelni.
Reszta księży bądź zmarła, bądź znajduje się w stanie zdrowia, niepozwalającym na czynną służbę kościelną, tak że na Prawobrzeżu Ukraińskiem pozostało wszystkiego 2-ch czynnych księży i 2ch na Lewobrzegu.
Sytuacja kościoła protestanckiego na Ukraine Sowieckiej przedstawia się również tragicznie, jak i sytuacja kościoła katolickiego. Mają tam również miejsca masowe zamykania świątyń protestanckich i aresztowania pastorów. Dość stwierdzić, że na Ukrainie Sowieckiej pozostaje obecnie tylko 4-ch pastorów obsługujących swe parafje, a mianowicie:

w Charkowie

pastor

Meier

w Odesie

 „

Vogel

w Kassel

 „

Frank

w Żytomierzu

   „

Domres, który utworzył t.zw. „Freireligiöse Gemeinde”,
zupełnie bolszewicką.

Wiadome losy innych pastorów są następujące:
 Głowa kościoła ewangielicko-augsburskiego w U.S.R.R. pastor Birth, w Charkowie został aresztowany i zesłany w 1935 r. na 10 lat robót przymusowych.
 Pastor Göhring w Kijowie aresztowany w 1935 r. skazany na śmierć wreszcie ułaskawiony na 10 lat robót przymusowych.
 Pastor Paetsch na 10 lat robót przymusowych.
 Pastor Uhle w Heimthal / Pulin – okręg Kijowski / zesłany w 1934 r.
 Pastor Moderau w Emilczynie /okręg Kijowski/ zesłany w 1935 r.
 Pastor Koch w Gross-Liebenthal /okręg Odeski/ zesłany w 1930 r.
 Pastor Mertz w Hoffnungsthal /okręg Odeski/ zesłany w 1930 r.
 Pastor Seibt w Worms /okręg Odeski/ zesłany w 1928 r.
 Pastor Deutshmann w Hochstedt /okr. Charkowski/ w 1935 r. skazany na śmierć, potem ułaskawiony na 10 lat robót przymusowych.
 Pastor Seib w Dniepropietrowsku również w 1935 r. skazany na śmierć i ułaskawiony na 10 lat robót.
 Pastor Baumann w Kronau /okr. Charkowski/ skazany w 1935 r. na 10 lat.
 Pastor Granz w Berdiansku aresztowany i Pastor Kludt w Friedenfeld aresztowany.
 
Skutki sowieckiej akcji antyreligijnej na terenie Białoruskiej Republiki Sowieckiej przedstawiają się jak następuje:
Przed wojną istniało na terenie Białorusi około 120 kościołów. Od 1933 – do 1935 roku zamknięto 30 kościołów z czego 20 w ostatnim roku, co wskazuje na zaostrzenie walki przez władze administracyjne w tym okresie.
Obecnie pozostaje tam czynnych niespełna 30 kościołów. Na tę ilość kościołów, jest tylko obecnie 11 księży, z których tylko 4-ch jest w takim stanie sił fizycznych, że może spełniać swe obowiązki i obsługiwać kilka parafji.
Tylko w ciągu 2-ch ostatnich lat następujący księża zostali z Białorusi zesłani:
 ks. Puczgar Chmielewski
 „    Pietkiewicz
 „    Sobczyński
 „    Krzewicki
 „    Maciejewski
 „    Koncewicz
 „    Wyleżyński
 
Z innych okręgów Z.S.R.R. posiadane są następujące wiadomości:
Z Leningradu został w roku bieżącym zesłany ks. Michałow. Z tegoż miasta, w kilka miesięcy później został odwołany na skutek żądania komisarza Litwinowa ks. biskup Amoudry. Wydalenie to stało się niepowetowaną stratą dla kościołów leningradzkich. W rezultacie na Leningrad i okolice pozostaje obecnie zaledwie 2-ch duszpasterzy katolickich.
W roku bieżącym następujące kościoły leningradzkie bądź zostały zamknięte, bądź otrzymały już powiadomienie władz o decyzji ich zamknięcia:
 Kościół Niepokalanego Poczęcia N.M.P. przy ulicy 14-a Linja,
 Kościół Św. Bonifacego przy ulicy Cerkiewnej,
 Kościół w Carskiem Siole,
 Kościół Św. Stanisława.
 
Protestanckie kościoły św. Katarzyny i św. Anny w Leningradzie oraz kościół protestancki w Strelnie zostały zamknięte, a pastorowie Buchmann, Wohl, Prieb, Wagner i Simon aresztowani i zesłani.
Aresztowani również zostali w roku bieżącym:
 ks. Sebastian Sabudziński z Baku
 ks. Hieronim Cierpięto z Krasnojarska
 ks. Wierzbicki z Tambowa.
 
Administracja moskiewska należąca do byłej Diecezji Mohylowskiej z liczby kilkunastu parafji posiada zaledwie 2 czynne kościoły na prowincji, natomiast 7 kościołów nieobsłużonych, z powodu niemożności obsadzenia tam księży.
W obecnym czasie znajduje się na zesłaniu /w obozach zamkniętych względnie na ograniczonej wolności/ około 80 księży, z których 28 – na Wyspach Sołowieckich, 13 – w Północnym Kraju, 10 – na Syberji, 7 – w Turkiestanie i Kazakstanie oraz 22 – w różnych innych punktach Z.S.R.R.
Już powyższe choć niepełne dane pozwalają wnosić orozmiarze katastrofalnego położenia, w jakim znajduje się zarówno katolicki, jak i protestancki ruch religijny na terenie Z.S.R.R. Jak podkreślono powyżej przeciwreligijna akcja władz sowieckich dotknęła najbardziej te regiony Z.S.R.R., w których znajdują się największe supienia wiernych /zachodnie prowincje państwa/. Tam też widzimy najbardziej zastraszające jej skutki.
Reasumując, stwierdzić należy, że największe zło płynie stąd, iż nawet te nieliczne kościoły, które pozostały jeszcze czynne w Z.S.R.R. są w przeważnej ilości pozbawione kapłanów, pozostali zaś przy życiu i zdrowiu kapłani pozbawieni są świątyń, lub muszą obsługiwać tyle parafji iż nie mogą podołać swym obowiązkom duszpasterstwa. Dąży do tego celowo akcja władz sowieckich, które, po odbyciu kary zesłania przez kapłanów, osiedlają ich w miejscowościach, gdzie niema świątyń. Ponadto w skutek braku dpoływu nowych sił kapłańskich /jak wspomniane w ZSRR. niema ani Seminarjów, ani Akademji duchownych/ pozostali w terenie kapłani są bądź starcami, bądź złamanymi duchowo ludźmi, w ogromnej większości, niezdolnymi do tej, wymagającej wyjątkowego poświęcenia i ofiarności pracy misjonarskiej, jakiej potrzebują wierni w Z.S.R.R. Powyższy stan rzeczy jest szczególnie zatrważający, ponieważ tylko tam gdzie jest i kościół i kapłan parafianie skutecznie mogą być podtrzymywani na duch, gdzie natomiast nie ma kościoła lub kapłana, ludność nieuchronnie odchodzi od wiary, a tego właśnie pragną władze sowieckie.
 
Dn. 26.X.1935 r. /referował X. Zaleski/

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Dokument Nr. 19

1. Die russlanddeutschen Geistlichen in der internationalen Diplomatie

Archiwum Akt Nowych (AAN) Warszawa [Archiv der Neuen Akten Warschau],
Zespół [Bestand]: Ministerstwo Spraw Zagranicznych (MSZ) [Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten],
Sygnatura [Signatur]: 2823,
Karta [Seiten]: 76-77

Datum: 18. Dezember 1938
Inhalt: Aufstellung über römisch-katholische Geistliche und Nonnen in der UdSSR, darunter auch mehrere Deutsche, die meisten davon inhaftiert. Erstattet von der polnischen Botschaft in Moskau an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Warschau.
Ambasada R.P.
 
19 grudnia [193]8
w Moskwie
Wydział Konsularny
304c/sow/21
 
Księży katolickich sióstr zakonnych w ZSRR.
 
Do Ministerstwa Spraw Zagranicznych, Wydział P. III, w Warszawie
 
Powołując się na pismo sew z dnia 28.VI.r.b. Nr. 304-c/sow/16 Wydział Konsularny komunikuje, iż ostatnio otrzymał o księżach katolickich następujące informacje:
 
  1. Ks. Chomicz Paweł, zamiwszkuje od 3-ch miesięcy w Kałudze, w samym mieście, u ludzi wierzących, rosjan, prawosławnych. Zameldowany jest jako robotnik.
    Ze wsi pod Kostromą, gdzie się przedtem ukrywał, zmuszony był wyjechać, gdyż zwrócono tam już na niego uwagę, że nie pracuje a ma z czego żyć. Korzystał on wówczas z pomocy wiernych katolików zamieszkałych przeważnie w Kostromie.
  2. Ks. Siwicki Kazimierz – przebywający na zesłaniu /na wolnej stopie/ w Semipałatyńsku – aresztowany tam został przed trzema miesiącami.
  3. Ks. Skwirecki Wincenty – aresztowany w Dniepropietrowsku w 1937 roku.
  4. Ks. Rozenbach Jakub /niemiec/ i
  5. Ks. Łubieński Ignacy przebywali przez dłuższy czas w więzieniu w Kursku poczem wysłani zostali w okolice Wiatki. Bliższego adresu brak.
  6. Ks. Kruszyński Józef i
  7. Ks. Loran Rafael syn Michała – są na zesłaniu, na wolnej stopie w Karagandzie
  8. Ks. Neugum Józef syn Jana /niemiec/ /b. dziekan w Odesie/ jest na zesłaniu w Południowym Kasachstanie, miasto Czimkent.
Postelstow litweskie w Moskwie prowadzi obecnie z rządem sowieckim rokowania w sprawie wymiany personalnej. Ma to być trzecia z rzędu wymiana. Na liście zgłoszonej przez stronę litewską figurują między innymi następujący księża:
  1. Bilakiewicz Aleksander
  2. Blechman Bolesław
  3. Budrys Franciszek
  4. Jędruszczak Marian
  5. Laurecki Jan
  6. Powilczus Antoni
  7. Szawdzinis Mieczysław
Rokowania idą ciężko i powoli. Wydział Konsularny otrzymał również informację, że w Żytomierzu przy ul. Lenina Nr. 101-B zamieszkują następujące siostry Franciszkanki:
  1. Józefa Jacewicz
  2. Lucyna Bratkowska /imię zakonne Zofia/
  3. Wacława Jodłowska /imię zakonne Józefa/
  4. Nowickie Zofia i Balbina /imiona zakonne/
  5. Katarzyna – imię zakonne, nazwisko nieznane
  6. Kamilla –       ÷        ÷            ÷              ÷
  7. Antonina –     ÷        ÷            ÷              ÷
Poza tym jedna z sióstr Franciszkanek, Petronela Węgłowska, pracuje w charakterze służącej w Ambasadzie Irańskiej w Moskwie i jedna mieszka w Kostromie – nazwisko nieznane.
SS. Franciszkankom zamieszkałym w Żytomierzu udzielana jest pomoc materialna.
 
Otrzymują:           Tadeusz Błaszkiewicz
M.S.Z. – P.I.           Kierownik Wydziału Konsularnego
Ambasada w Moskwie         Ambasady R.P. w Moskwie

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Dokument Nr. 20

2. Die Neuordnung der kirchlich-jurisdiktionellen Verhältnisse bei den Katholiken in Sowjetrussland/der Sowjetunion 1917–1926

Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico (S.RR.SS.),
Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari (AA.EE.SS.),
Russia (1921),
Scat. 1018-1019,
Fasc. 368,
Fol. 2r-3rv

Datum: 14. Februar 1921
Verfasser: Eduard von der Ropp
Inhalt: Eduard von der Ropp, Warschau, schlägt vor, eine Kongregation für die Mission in Russland in Polen zu errichten, um die Zerstörungen an der dortigen Kirche aufzufangen.
EMINENCE
 
Je Vous ai écrit deux fois de Londres pour Vous tenir au courrant de mes démarches aupres des bolchévics; depuis j’ai reçu encore un document dont je joints la traduction et qui, je crois, confirme mon opinion que pour le moment il ne peut être quèstion de mon retour en Russie. Cela ne m’enleve [m’enlève] cependant pas l’obligation de penser à ce que l’on pourait [pourrait] faire pour ce malheureux pays et pour mon Eglise détruite.
L’épouvante me prends [prend], quand je pense à ce que je trouverai la bas [là-bas]. 4 ans pas de Séminaire, les dioceses [diocèses] de Minsk et de Riga m’enlèvent la plus grande partie de mon clergé, qui provient de ces pays; les Lithuaniens voudrons [voudront] tous revenir dans leur pays libre et je resterai avec une centaine de prêtres pour un territoire trois fois aussi grand que l’Europe entière. Ajoutez à cela que tout sur ce territoire est détruit et que je n’ai pas le [les] sous pour relever les ruines!
Il me resterait une planche de salut, si ici en Pologne il était possible d’organiser [une] Congregation [Congrégation] pour les Missions de Russie.
Si l’indifférence du RITE était définitivement concèdée [concédée] et le droit de fonctionner dans les deux rites accordé par le SAINT PERE pour les missionnaires de la Russie, nous pourrions nous modeler sur la Congrégation française des MISSIONS ETRANGERES et éssayer [essayer] d’établir un Séminaire pareil à celui de Paris dans une des villes universitaires de la Pologne. La diréction [direction] supérieure aurait pû [pu] être donnée à un de nos évêques, j’ai pensé à Mgr. Sigismond Lozinski, évèque [évêque] de Minsk, présentement prisonier [prisonnier] en Russie, qui sous peu je l’éspère [espère] sera remis entre les mains des autorites [autorités] polonaises à Riga. C’est un homme qui comprends bien les conditions d’une mission en Russie et qui se distingue personnellement par sa valeur morale et intélléctuelle [intellectuelle]. Pour les besoins du rite oriental il nous faudrait développer l’institut des Frères, auxquels il faudrait donner les ordres mineurs et le diaconat permanent et pour les quels seraient à poser des éxigences [exigences] moindres quand aux savoir théologique et général. Afin qu’une entreprise pareille ne porte pas un cachet de dilettantisme il nous faudrait pour commencer des INSTRUCTEURS éxperimentés [expérimentés]; et pour cela j’ai pensé aux REDEMPTORISTES, qui sont très bons en Galicie et ont un homme, le Rev. Pere [Père] Bernard Lubenski, qui, je crois, serait à la hauteur d’une tâche si haute, et qui consentirait à s’yvouer [y vouer] si ses Supérieurs la lui imposaient.
Du moment qu’il s’agirait de missions avouées en Russie avec les deux rîtes [rites], tout nationalisme polonais serait inoffensif, et alors ce sont certainement les Polonais qui sont les premiers appelés à porter la Foi en Russie: Les langues sont proches et les polonais apprennent facilement le russe, ils comprennent mieux que tous autres la mentalité russe, ils sont géographiquement forcés à être en contact continuel avec leurs voisins et tout ce que disent des personnes, qui ne connaissent pas ces pays sur une soidisante [soi-disante] haine mutuelle est absolument faux.
J’ai déjà un noyau de jeunes prètres [prêtres], qui seraient près à se vouer à une oeuvre [œuvre] pareille, et du moment ou [où] cette idée prenderait [prendrait] chaire, je ne doute pas qu’un nombre assez grands de candidats se trouverait. Avec le temps certainement des jeunes russes se joinderaient [joindraient] à cette Congrégation pour les quels ce serait un avantage énorme de pouvoir trouver leur éducation religieuse et théologique près des frontières de leur pays.
Le porteur de cette lettre, le curé de CHARDIN en MANDJOURIE Mr. L’abbé OSTROWSKI, a été en rapports avec les missionnaires en Chine de la Congrégation des Missions Etrangères, c’est de la qu’il puisa l’éspoir [espoir] de voir une organisation pareille surgir chez nous et je vois en cela qu’il vint à moi avec cette idée justement quand je cherchais un salut pour mon Eglise dévastée, une indication du ciel. Aussi est ce lui que je laisse aller à Rome avec cette lettre, dans l’espoir, que si DIEU le veut, IL agira par lui, malgré que de sa personne mon envoyé ne paye ni de mine, ni d’éloquence.
Cette oeuvre [œuvre] pourrait fort bien être sous l’égide de la Sainte Congregation [Congrégation] Orientale, qui pour la Russie ne pourra pas se passer aussi du rîte [rite] latin, car enfin il faut bien reconnaitre [reconnaître], que tout ce qui est catholique en Russie présentement appartient au rîte [rite] latin.
Je remets cette affaire avec confiance entre les mains de Votre Eminence, convaincu que Votre Eminence sera d’accord avec moi en ce qu’on ne peut attendre passivement le moment ou [où] une action en Russie deviendra possible, sans tâcher de s’y préparer d’avance.
Si cependant à Rome on se prépare au rude travail qui attends l’Eglise en Russie, et si je dois y retourner au premier moment possible, je crois que c’est bien moi qui devrait être tenu au courrant des projets et préparatifs pour l’action future, or comme jusqu’à present [présent] je ne sais rien, je crainds [crains] que les évènements ne nous trouvent tout à fait non préparés.
Ici en Pologne, à côté de beaucoup de mauvais, qui du reste après 148 ans de servage n’est pas a eviter [éviter], il y a cependant aussi beaucoup de chaleur de sentiments religieux; ainsi aujourd’hui j’ai ete [été] instamment demander de faire [nicht lesbar] possible pourque l’ASSOMPTION de la S.V.M. fut dogmatisé, comme cause on cite le fait de la miraculeuse liberation [libération] de la ville de Varsovie des bolchevics LE 15 AOUT de l’annee [année] passee [passée].
Je reconnais volontiers l’intercession de la Sainte Vierge dans le fait de la liberation [libération] de la ville d’un terrible danger imminent, et voilà pourquoi je joins ces quelques mots a [à] cette lettre, ou au fond ils n’ont pas de raison d’être.
 
Agreez [Agréez] Eminence l’expression de mon obeissssence [obéissance] et permettez-moi de me dire de Votre Eminence les Très humble serviteur et frere [frère] en NOTRE SEIGNEUR.
 
gez. Eduard de Ropp
VARSOVIE
14 Février 1921

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