Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922–1941

Quellen-Datenbank

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Dokument Nr. 29

3. Die Administration der evangelischen Kirche

Evangelisches Zentralarchiv (EZA),
5/1127

Datum: 7. April 1925
Verfasser: Johannes Schleuning
Empfänger: Deutscher Evangelischer Kirchenausschuss
Inhalt: Pastor  Johannes Schleuning, Berlin, bittet den Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss im April 1925 um finanzielle Unterstützung für die Reise eines gerade ausgebildeten und für den Dienst in Sowjetrussland vorgesehenen Geistlichen nach St. Petersburg.

Pastor Johannes Schleuning
Vorsitzender des Zentral-Komitees der Deutschen aus Russland
Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Deutsches Leben in Russland“
 
Evangelisches Pfarramt
Neuenhagen b/Berlin, d. 7. April 1925
 
Nach einer Reihe von Jahren geht in diesen Tagen wieder der erste unserer evangelischen Theologen nach Russland zurück. Es ist Otto Wentzel aus Aserbeidjan (Ex-Transkaukasien), der vor kurzem seine theologischen Studien an der Theologischen Fakultät zu Leipzig beendet hat. Nun ist er bereits im Besitz des Visums der Sowjetvertretungen für die Rückreise nach Russland. Der Gustav Adolf Verein in Leipzig kommt in dankenswerter Weise für das Reisegeld auf. Nun fehlen noch 400 M. für die notwendigen Kleider und Wäsche, die unbedingt noch in Deutschland angeschafft werden müssen.
Ich wende mich nun, auch im Namen des Zentral-Komitees der Deutschen aus Russland, an den Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss mit der sehr ergebenen Bitte, Herrn Wentzel diese 400. M. zur Verfügung zu stellen, damit er die Reise sofort – Sonnabend, d. II. d. M. [der zweite diesen Monats], ist als Tag der vorgesehen – antreten kann.
Herr W. reist direkt nach Petersburg, wo er sich Herrn Bischof Malmgren zur Verfügung stellen wird.
Gross wird die Freude unseres Bischofs sein über eine neue frische Kraft im Dienste unserer deutschen evangelischen Kirche in Russland, in der der Theologenmangel geradezu schreiend geworden ist. – Der Deutsche Evangelische Kirchenausschuss erweist unserer Kirche dadurch, dass er Herrn W. die sofortige Reise ermöglicht, einen grossen Dienst, durch den er sich gewiss auch Herrn Bischof Malmgren zu aufrichtigem Dank verpflichten wird, um so mehr als vielleicht auch durch das baldige Eintreffen unseres jungen Theologen in Petersburg die so dringend gewordene Seminarfrage einer raschen Lösung entgegengeführt werden kann.
In der zuversichtlichen Hoffnung, dass der Deutsche Evangelische Kirchenausschuss unserer Bitte entsprechen wird, bin ich in vorzüglichster Hochachtung ganz ergebenst
 
gez. Schleuning, Pfarrer
 
An den Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss,
Berlin, Jebenstr. 4

Empfohlene Zitierweise:
Dokument Nr. 29, in: Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922-1941. Quellen-Datenbank. Hrsg. von Katrin Boeckh und Emília Hrabovec. URL: http://www.konnetz.ios-regensburg.de/dokumenteview.php?ID=29, abgerufen am: 21.11.2024.
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