Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922–1941

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Dokument Nr. 67

5. Hilfsdiplomatie, Kommunikationswege und Vermittler

Evangelisches Zentralarchiv (EZA),
5/2732

Datum: nach 1941
Verfasser: Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
Inhalt: Bericht und Statistiken des Verbands für Evangelische Auswandererfürsorge über Paketsendungen, die zwischen 1933 und 1941 an Notleidende in der Sowjetunion geschickt wurden.

Wir konnten helfen und haben es nach Kräften getan. Über 36.000 Familien haben wir im Laufe der Jahre mit reichhaltigen Geld- und Paketsendungen unterstützen können, teils einmalig, teils zwei-, drei-, viermal und noch öfter, teils monatlich laufend. Diese Sendungen bildeten in den Jahren 1933 – 1934, in denen Millionen Menschen in Rußland verhungerten, für die von uns betreuten Deutschstämmigen oft die einzige Rettung vor dem Hungertode. Unsere Arbeit hat in den vergangenen Jahren viel[e] Wandlungen durchgemacht – angefangen von den Geld- und Torgsinsendungen in den ersten Jahren, (bis Anfang 1936 der Torgsin in Rußland aufgehoben wurde) übergehend zu den Typen- und Standardpaketen und den individuell zusammengestellten Auslands-Lebensmittelpaketen und schließlich den reichhaltigen Mischpaketen (Lebensmittel-, Wäsche-, Schuhe- und Kleidersendungen) der letzten Jahre.
[Randnotiz: Schwierigkeiten und Widerstände] In den Jahren 1933 – Juni 1934 konnten wir das Hilfswerk im großen Umfang durchführen. Im Juli 1934 traten die ersten Schwierigkeiten auf. Diese führten im August und September 1934 zu einer Sperre der Torgsin-Pakete seitens der Sowjets. Die Betreuung durch Geldsendungen konnte im Hinblick auf die innenpolitische Lage in der UdSSR von nun ab nur mit vermehrter Vorsicht unter Ausschaltung besonders gefährdeter Gegenden gehandhabt werden. Mit dem Kirow-Attentat im Dezember 1934 trat ein einschneidender Umschwung ein. Eine ungeheure Verfolgungswelle gegen alle Minderheiten setzte ein. Die Deutschstämmigen wurden davon besonders schwer betroffen. Es handelte sich dabei um eine zentral angeordnete „Säuberungsaktion bis auf den letzten Mann“:
  1. gegen Angehörige früher maßgebender Gesellschaftsschichten, einschließlich deren Kinder und Kindeskinder.
  2. gegen Personen, die mit dem Ausland und mit den ausländischen Vertretungen, insbesondere mit deutschen und polnischen, in irgendeiner Beziehung standen.
  3. gegen Anhänger der ehemaligen Opposition von Trotzki, Sinowjew, Kamenjew und unzuverlässige Parteimitglieder.
Eine Welle von neuen Verhaftungen, Verurteilungen, Verschickungen, Entziehung von Pässen und Aufenthaltserlaubnis setzte ein. Ganze Dörfer wurden ausgesiedelt. Unter den Volksdeutschen waren besonders schwer die Pfarrer, Lehrer und Küster mit ihren Familien betroffen, sowie alle Gemeindemitglieder, die sich noch zur Kirche bekannten.
Gezwungen durch diese Verhältnisse haben wir uns genötigt gesehen, in Übereinstimmung mit dem Reichsausschuß „Brüder in Not“ und dem Auswärtigen Amt das Hilfswerk Anfang 1935 offiziell einzustellen. Von da ab wurde es, wie ebenfalls schon erwähnt, zur besseren Tarnung unter dem Namen des Verbandes für Evangelische Auswandererfürsorge weitergeführt. Mit Rücksicht auf die Verhältnisse in der UdSSR konnte in den folgenden Jahren nur ein erheblich kleinerer Teil der Volksdeutschen durch unsere Hilfe erfaßt werden. Wir mußten klar in Erscheinung treten lassen, dass es sich um wirkliche Einzelhilfe handelte, die ja gestattet war. Für diese Hilfe kamen nur noch Familien in Frage, deren Schicksal besiegelt war, die nichts mehr zu verlieren hatten, da sie ohne die Hilfe hätten umkommen müssen.
So ist unsere Arbeit ein getreues Spiegelbild nicht nur der ständig wechselnden Verhältnisse in der UdSSR, sondern des Leidens, ja des Todesweges des Rußlanddeutschtums. Besonders schwer betroffen waren, wie schon erwähnt, die Pfarrer, Küster und Lehrer mit ihren Familien. Der Kampf gegen die Kirche wurde mit unerhörter Schärfe durchgeführt, waren doch die Pfarrer die Träger des kulturellen Lebens der Gemeinde und die Grundpfeiler des Deutschtums in Rußland. Pfarrer und Küster waren die Sprecher ihrer Gemeinde in allen Dingen. Kirchenfeste waren Volksfeste – und Volksfeste waren Kirchenfeste. Armen- und Altersheime, Waisen- und Krankenhäuser, Taubstummen- und Blindenanstalten wurden von der Kirche gegründet. Die Kirchengemeinde sorgte für den Unterricht der Kinder. Die Geistlichen hatten die Aufsicht. Das Deutschtum war fest verankert in der Kirche, die die Hüterin der heiligsten Volksgüter: des Glaubens, der Sprache und der Sitte war.
[Randnotiz: Kampf gegen die Kirche und Verfolgung der Geistlichen] Der Kampf gegen die Kirchen und die Religionsgemeinschaften wurde mit unerbittlicher Härte weitergeführt. Durch das Dekret vom 23.1.1918 war die Trennung der Kirche vom Staat und die Trennung der Schule von der Kirche vollzogen und das gesamte Kirchenvermögen nationalisiert. Später folgte die Auflösung der kirchlichen Oberbehörden und Konsistorien, wodurch die organisierte Kirche in religiöse Teilgruppen aufgespaltet wurde. Die Möglichkeiten zur Beschaffung der Mittel für die Aufrechterhaltung des kirchlichen Lebens wurden immer mehr eingeschränkt, während die Ausgaben für Aufrechterhaltung und Instandsetzung der nunmehr vom Staat den religiösen Gemeinschaften überlassenen Gottes- und Bethäuser sehr hohe waren, besonders durch die nun hinzugekommenen hohen Gebäude- und Grundsteuern. Der Unterhalt und die hohe Besteuerung der Geistlichen mußten gleichfalls getragen werden. Konnten die Steuern und Abgaben nicht bezahlt werden, so wurde der Gemeinschaft das Gotteshaus genommen. Die antireligiöse Propaganda des staatlich unterstützten Gottlosenbundes trat ein Übriges, um das Ansehen der Kirche und der Geistlichen in den Schmutz zu ziehen und sie lächerlich zu machen. Trotz all dieser Verordnungen und der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten konnte das kirchliche Leben bis 1928 noch aufrecht erhalten bleiben. Im Sommer 1924 gelang es dem 1934 in Rußland verstorbenen Bischof Dr. Meyer (27.4.1934), nach Moskau einen Kirchentag für die gesamte evangelisch-lutherische Kirche Rußlands einzuberufen. Auf diesem wurde die neue Kirchenverfassung beschlossen. Im Anschluß hieran wurde in Leningrad das Predigerseminar für die evangelisch-lutherische Kirche Rußlands gegründet, dessen Leitung Bischof D. Malmgren übernahm. (Wie bekannt, ist es dem Auswärtigen Amt nach langwierigen Bemühungen im Jahre 1936 gelungen, diesen verdienstvollen Mann nach Deutschland zu verbringen. Er lebt jetzt im hohen Patriarchenalter in Mainz. Seine drei Töchter und Schwiegersöhne befinden sich noch immer unter bolschewistischer Zwangsherrschaft, z. T. in der Verbannung.)
Mit der 1929 einsetzenden Kollektivierung wurde auch die Zerstörung der Kirche und die Verfolgung der Geistlichen nunmehr mit allen zu Gebote stehenden Mitteln weitergeführt. Die Kirchen wurden zerstört oder zu Speichern, Lagerräumen, Kinos, Clubs und Thontorn [sic!] umgewandelt. Die Geistlichen waren gleichgesetzt mit der kapitalistischen Klasse, d.h. sie verloren das Wahlrecht, das jedem Bürger in der UdSSR zustand, damit auch das Wohnrecht in den nationalisierten Häusern, die Pfarrwohnungen wurden alle nationalisiert, ebenso alle übrigen Wohngebäude bis zu einer gewissen Wertgrenze, gleichzeitig gingen sie auch verlustig des Kaufrechtes von Lebensmitteln und Kleidung in den Sowjethandlungen. Ihr Schicksal war besiegelt. Sie wanderten wegen antibolschewistischer Propaganda angeklagt ins Gefängnis, wurden verschickt oder zum Tode verurteilt. In den Gefängnissen wurden sie systematisch gemartert, um von ihnen Geständnisse zu erpressen. Vor der Öffentlichkeit stützte man sich dabei auf folgende Gesetzesverordnung: [Fußnote: entnommen: P. W. Goduljanow: „Die Trennung der Kirche vom Staat, juridische Angabe des Volkskommissariats der Justiz der R.S.F.S.R. Moskau 1926.“]
„Die Verbreitung und die Propaganda bourgeoiser und anarchistischer Lehren unter religiöser Flagge, die gerichtet sind gegen die Diktatur des Proletariats, unterliegt dem Kriminalgericht auf allgemeiner Grundlage der entsprechenden Bestimmungen des Kriminalgesetzes“, und „die Ausnutzung der religiösen Vorurteile der breiten Masse mit dem Ziel des Sturzes der Herrschaft der Arbeiter- und Bauernschaft oder der Aufwiegelung gegen ihre Gesetze und Verordnungen wird bestraft mit Verlust der Freiheit und strenger Isolation auf nicht weniger als 2 Jahre, bei erschwerenden Umständen aber mit Erhöhung der Strafe bis zur Erschießung“.
Für die Schließung der Kirchen aber war größtenteils massgebend der nachstehende Erlass:
„Eine Kirche kann geschlossen werden, wenn an dem betreffenden bewohnten Ort ein Mangel vorliegt für die Unterbringung medizinisch-sanitärer, kulturell-bildender und gemeinnützlicher Einrichtungen, und wenn das betreffende gottesdienstliche Gebäude sich dazu qualifiziert und die erforderlichen Mittel dazu vorhanden sind, unter der Bedingung, dass die Mehrheit der Werktätigen dieses mit dem entsprechenden Gesuch unterstützt“.
Von den vor der Revolution von 1917 amtierenden über 200 deutschen evangelischen Geistlichen war Ende 1937 kein einziger mehr im Amt. Die bei uns vorliegenden Mitteilungen über das Schicksal der evangelischen Pfarrer geben einen erschütternden Einblick in dieses voller Treue zu Glauben und Volkstum erlittene jahrelange Martyrium.
[Randnotiz: Hilfeleistungen] Nachfolgend seien Erläuterung und Überblick über unsere Sendungen gegeben:
[Randnotiz: Torgsinsendungen] Bis Anfang 1936 bestanden in Rußland die bereits erwähnten Torgsin-Läden.
Diese Torgsin-Läden waren, wie schon erwähnt, über die gesamte UdSSR verteilt, so dass die deutsch-russischen Bauern und ebenso die reichsdeutschen Familien, denen unsere Hilfssendungen galten, ausnahmslos in der Lage waren, mit diesen Torgsin-Gutscheinen ihre Einkäufe in den Torgsin-Läden zu machen. Unsere Mark wurde zum Goldrubelwert umgerechnet. Beispielsweise erhielten die Empfänger laut hier vorliegenden Bestätigungskarten:
 
Laut Bestätigungskarte Nr. 54601 vom 30.12.33 f. RM 8.-

16

kg.

Weizenmehl

16

Kornmehl

2

l.

Sonnenblumenöl

1

kg.

Zucker

2

Hirse

 

Laut Bestätigungskarte Nr, 67856 vom 13.2.34 f. RM 8.-

26

kg

Weizenmehl

1

Zucker

1 ½

l.

Sonnenblumenöl

1

Paar

Schuhe

 

Laut Bestätigungskarte Nr. 67526 vom 6.2.34 f. RM 8.-

25

kg.

Mehl

a

8

kop

1

l.

Öl

a

40

1

kg.

Butter

a

60

1

Zucker

a

22

4

Hirse

a

9

1

St.

Seife

a

5

 

Laut Bestätigungskarte Nr. 67843 vom 27.2.34 für RM 8.-

49

kg

Mehl

a

7

kop

1

Zucker

a

20

 

Der Einkauf im Torgsin konnte nach eigenem Wunsch getätigt werden. Lebten die Empfänger in Verbannungsgebieten, die weitab vom nächsten Torgsin-Geschäft lagen, so dass es ihnen unmöglich war, dieses zu erreichen, so sandten wir statt des Geldes die sogenannten Torgsin-Pakete. Es waren Pakete, die in den Torgsin-Läden in Rußland selbst gepackt wurden und von dort zum Versand kamen. Es wurden eigens hierfür Typen-Pakete verschiedenen Inhalts und Preises zusammengestellt. Herausgegriffen sei das Paket B:

Inhalt:

10

kg.

Mehl 75%

2

Graupen

2

Reis

1

Zucker, fein

1

Sonnenrosenöl

 

Es gelang auch hier, die Preise immer günstiger zu gestalten, so dass sich der Preis von anfangs RM 18.50 auf RM 14.- und dann RM 10.50 senkte, er erhöhte sich allerdings später wieder um einige Mark.
Bei diesen Sendungen muß man berücksichtigen, dass in dem Preis die teueren Spesen und Frachtkosten vom Torgsin-Laden bis zum Empfänger inbegriffen sind und diese seinerzeit in Goldrubel berechnet wurden. Diese Pakete waren Schwankungen hinsichtlich Zusammenstellung und Preis unterworfen.
Durch die Aufhebung des Torgsins Anfang 1936 und die Stabilisierung des Rubels (ein Rubel = 48 Pf.) wurde unsere Arbeit vor vollkommen neue Tatsachen gestellt. Torgsin-Gold und -Pakete konnten nicht mehr gesandt werden. Hatten unsere Geldsendungen 1932 – Anfang 1936 Goldrubel-Wert und konnten die Empfänger sich dementsprechend im Torgsin-Geschäft für wenig Geld viel Ware kaufen, so änderte sich der Reichsmark-Wert unserer Sendungen nach der Stabilisierung des Rubels ganz gewaltig. [Randnotiz: Auslands-Pakete] Wir mußten zu der Form der sogenannten Auslands-Pakete übergehen. Das sind Pakete, die im neutralen Ausland gepackt und versandt wurden. Anfangs wurden euch hier Typenpakete herausgearbeitet, dieser Versand von Typenpaketen wurde aber mit Rücksicht auf die Empfänger, und um die Arbeit mehr und mehr zu tarnen, ab Mitte Juni 1936 bereits wieder eingestellt.

 

Nachfolgend 2 Typenpakete:

Typ I

 

Typ III

2

kg.

Reis

 

2

kg.

Reis

2

Zucker, fein

 

1

Haferflocken

1

Speck, fett

 

1

Speck, fett

1

Haferflocken

 

1

Schmalz

1

Griess

 

2

Zucker, fein

1

Trockenmilch

 

1.5

Trockenmilch

1

Makkaroni

 

-.5

Kakao

 

 

Preis RM 23.35

 

 

 

Preis RM 29.25

 

Während in den Jahren 1933 bis 1935 unsere Sendungen vornehmlich den Zweck hatten, die größte materielle Not, d.h. den Hungern zu stillen, legten wir unseren späteren Sendungen einen anderen Wert bei. Es liegt auf der Hand, dass Menschen, die jahrelang nur das nackte Leben fristen konnten, mit Schuhwerk und Kleidung vollkommen abgerissen sind, zudem gab es, wie aus vielen Schreiben aus Rußland hervorging, diese Dinge dort teilweise überhaupt nicht zu kaufen. So sandten wir neben Lebensmitteln auch Schuhwerk, Wäsche und Kleidung. Die Pakete wurden durch die hohen Zollgebühren entsprechend teurer, stellten aber eine wirksame Hilfe dar. So erhielten die Empfänger in Rußland für 3 m Wollstoff zum Anzug, für die wir incl. Zollgebühren RM 37.- zahlten, beim Verkauf in Rußland 700 – 1000 Rubel, für ein Paar Schuhe zum Preise von RM 17.50 incl. Zollgebühren 250 – 350 Rubel. Wir konnten also für 37.- RM, die nach offiziellen [offiziellem] Kurs (1 Rbl = 48 Pf) rund 78 Rubl. werteten, durch Übersendung von Stoff in Rußland selbst einen Rubelwert von 700 – 1000 erzielen.
Bei einem Paar Schuhe zum Preise von RM 17.50 betrug der Rubelwert, zum offiziellen Kurs gerechnet, rund 35 Rbl. Beim Verkauf der Schuhe in Rußland wurden 250 – 350 Rbl. und mehr erzielt.
Der Wert dieser Sendungen ist um so größer, wenn man den niedrigen Lebensstandard der von uns Betreuten zu Grunde legt. Besonders Schuhwaren, Kleidung und Wäsche waren schwer, in einzelnen Gegenden überhaupt nicht zu haben. Die Preise hierfür waren, wie soeben dargelegt, ungeheuer hoch und für die von uns Betreuten, Entrechtete, Ausgesiedelte und Verbannte usw. nicht zu erschwingen. Gleichzeitig bildeten diese Dinge wertvolle Tauschobjekte. Für ½ kg. Kakao konnte z.B. der gesamte Brennstoffbedarf für den Winter eingetauscht werden usw. Nur unter Zugrundelegung der Preise für die Dinge des täglichen Bedarfs in Rußland kann das Maß unserer Hilfe erst richtig gewertet werden.
Seit Ausbruch des Krieges am 1. September 1939 waren unsere Sendungen naturgemäß hinsichtlich des Inhalts und der Preise stärkeren Schwankungen unterworfen. Eine Belastung der heimischen Wirtschaft entstand im ersten Jahr nicht, da wir unsere Pakete aus Estland und Lettland bewirkten. Die Besetzung der Randstaaten durch die Russen Mitte 1940 zwang uns, neue Wege zu suchen. [Randnotiz: Paketversand aus Deutschland.] Es gelang, den Versand von Lebensmitteln aus Deutschland durchzuführen. Dank der Vermittlung des Auswärtigen Amtes stellte das Reichsernährungsministerium die hierfür notwendigen Lebensmittel zur Verfügung. Dieser neue Paketversand machte wiederum eine Umstellung des gesamten Hilfswerkes notwendig. Die Russen verlangten für jede einzelne Sendung eine vom Absender mit polizeilich beglaubigter Unterschrift versehene Vollmachtserklärung, durch die unsere Versandstelle beauftragt wurde, im Namen des Absenders ein Paket an die angegebene Anschrift abzusenden. Es durften also nur Absender in Erscheinung treten, die wirklich existierten und dabei den Empfängern in Rußland bekannt waren, und die unbedingt zuverlässig und bereit waren, Monat für Monat derartige Vollmachtserklärungen abzugeben. Es war nicht einfach, für alle Empfänger die passenden Absender ausfindig zu machen. Wir haben auch dies geschafft. Während anfangs die Sendungen nur die Versandstelle als Absender trugen, mußten schon einmal im Jahre 1934 sämtliche Sendungen Privatsender haben. Das war bei den tausenden von Sendungen, die damals monatlich rausgingen, keine leichte Aufgabe.
Trotz dieses Wechsels in der Art der Geld- oder Paketsendung sind in der Betreuung keine wesentlichen Stockungen entstanden. Es wurden stets die in den einzelnen Jahren gesammelten Erfahrungen ausgewertet.
Wir sandten unsere Pakete nicht nur in das europäische Russland, sondern auch in die entferntest gelegenen asiatischen Verbannungsgebiete. Wie erhielten für jede Sendung eine eigenhändig vom Empfänger unterschriebene Empfangsbestätigung und hatten die Möglichkeit, an der Hand des bei uns eingegangenen umfangreichen Materials und unserer ausgedehnten Beziehungen jede Unterschrift auf ihre Echtheit zu prüfen.
[Randnotiz: Materialbearbeitung] Sämtliche hier eingehenden Briefe wurden mit Hilfe der wenigen Pfarrer, denen es gelungen ist, aus der Sowjethölle zu entkommen, auch auf die Wahrheit des Inhalts überprüft und hinsichtlich der sozialen und der Familien-Verhältnisse ergänzt. Kommunistische Elemente wurden ausgeschaltet. Den Pfarrern aus Rußland sei für ihre Mithilfe an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt. Ferner wurde dafür Sorge getragen, dass Doppelbetreuungen durch Privatpersonen und uns oder andere Stellen vermieden wurden, um eine gerechte Verteilung zu sichern und Gefahren für die Empfänger abzuwenden.
[Randnotiz: Karteien] Das gesamte eingehende Material wurde in einer umfassenden Kartei bearbeitet. Diese baute sich auf auf [auf] direkte Schreiben der Hilfsbedürftigen, auf Angaben von Verwandten und Bekannten in Deutschland und auf Sammelsendungen von Briefen und Listen der Deutschen Konsulate in Rußland, die teilweise in Paketen von vielen hundert, ja tausend Briefen täglich eintrafen. Darüber hinaus enthält die Kartei Angaben über Absendernamen, Familienverhältnisse, Inhalt der einzelnen Sendungen usw. Eine zweite weit größere Kartei enthält die eingelaufenen Bestätigungskarten. Der Erhalt jeder Sendung wurde genau kontrolliert.
Der große Umfang dieser Kartei erklärt sich dadurch, dass sehr viele Familien, wie schon erwähnt, mehrmalig, ja monatlich laufend [,] betreut wurden. Das eingehende Material wurde ferner ausgewertet zu einer ständigen Berichterstattung an das Auswärtige Amt und das Rote Kreuz über die Verhältnisse in der UdSSR.
Orte, in denen Schwierigkeiten beim Empfang von Sendungen auftraten, mußten von der Betreuung ausgeschaltet werden, ebenso besonders gefährdete Empfänger.
[Randnotiz: Kreis der Betreuten] Der Kreis der von uns in den langen Jahren betreuten rund 36.000 Familien setzt sich zusammen aus notleidenden Reichs- und Volksdeutschen, besonders deutschstämmigen Bauernfamilien, denen umfangreich geholfen werden konnte. Die Personenzahl ist eine weit größere, da nicht nur die eigene Familie, sondern auch Verwandte und Bekannte in der Verbannung dadurch mit erfaßt und unterstützt wurden und erstreckt sich somit auf viele Hunderttausend. Pfarrer und Küster-Familien bildeten entsprechend ihrem Anteil an dem gesamten Volksdeutschtum in der UdSSR nur einen verschwindenden Prozentsatz. Sie gehörten, soweit das möglich war, zu denjenigen Familien, die bis zum Kriegsausbruch laufend betreut wurden, da sie ohne die Hilfe umgekommen wären. In den Jahren 1937 bis 1941 hat sich die Amtsbrüderliche Nothilfe aus dem Notopfer der Evangelischen Pfarrschaft Deutschlands die Hilfe für die Pfarrerfamilien mit angelegen sein lassen und uns hierfür insgesamt einen Betrag von rund RM 43.000 .- zur Verfügung gestellt.
[Randnotiz: Statistiken] Umfangreiche Statistiken, zusammengefaßt nach Monaten und Jahren, Zahl, Art und Wert der Sendungen sowie Herkunft der Mittel sind von uns aufgestellt worden. Weitere Statistiken geben einen Überblick, auf welche Gebiete der UdSSR sich der Kreis der Betreuten verteilte. Auch die Zahl der zurückgekommenen Sendungen ist genau erfaßt.
Nachfolgend nur einige zusammenfassende Daten:

 

In den Jahren 1933 – 1941
vom Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
an Deutsche in der UdSSR gewährte Hilfeleistungen in Form von Gold- und Paketsendungen.
(Zusammenstellung nach Jahren, Anzahl, Art und Wort der Sendungen)

Jahr

Zahl der
Auslandspakete

Zahl der
Torgsinpakete

Zahl der
Geldsendungen

Gesamtwert
in RM

33

226

1.298

19.622

RM

255.194 .--

34

56

630

29.600

293.890 .--

35

 

100

1.949

27.814 .--

36

1346

 

7

44.932 .--

37

1565

 

 

59.016 .--

38

1057

 

 

49.235 .--

39

922

 

 

43.682 .--

40

633

 

 

26.642 .--

41

416

 

 

6.195 .--

 

6221

2.028

51.178

RM

805.800 .--

 

Insgesamt:

Auslands-Pakete

6221

 

Torgsin-Pakete

2028

 

Geldsendungen

51178

 

 

59427

RM 805.800 .--

 

Statistik der 1933 – 1941
vom Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
unterstützten Familien nach Gebieten geordnet.

Gebiete

unterstützte Familien

Wolhynien

7660

Ukraine

10350

Krim

2390

Wolga

3650

Donbass

2290

Kaukasus

2530

Zentr. Rußland

1970

Ural

1290

Sibirien

3250

Nördl. Verbannung

740

 

36120

 

[Randnotiz: Zurückgekommene Sendungen] Interessant ist auch die Statistik über die zurückgekommenen Sendungen. Es handelt sich dabei nicht nur um Geld- oder Paketsendungen, deren Annahme aus Furcht vor erneuten Verfolgungen vom Empfänger abgelehnt wurde. Die Ursachen für das Zurückkommen sind hauptsächlich zu suchen in Änderungen der Anschrift, Todesfällen, Verhaftungen und Aussiedlungen. Der einfachste Fehler in der Anschrift hatte zur Folge, dass die Sendung zurückkam. Im Jahre 1933 kamen 6 von insgesamt 21.146 Sendungen zurück = 0.03 %. Das zeugte umsomehr für die Sorgfalt unserer Arbeit, als in diesem Jahre noch keinerlei Erfahrungen mit dem Paketversand nach der UdSSR vorlagen. 1934 kamen 476 von insgesamt 30.286 Sendungen zurück, also 1.58 %, 1935 dagegen 726 von insgesamt 2.049 Sendungen = 35.43 %. Dieser hohe Prozentsatz steht jedenfalls im Zusammenhang mit der durch die Kirow-Affäre heraufbeschworenen neuen innenpolitischen Spannung und Verfolgung aller derjenigen, die Verbindung mit dem Ausland hatten. Da das Hilfswerk Anfang 1935 offiziell eingestellt wurde, handelt es sich bei den 1935 zurückgekommenen Sendungen vornehmlich um Unterstützungen, die Ende 1934 hinausgingen. Es ergibt sich daher ein klareres Bild, wenn man die Retourenzahl von 1934 und 1935 zusammenzieht und den Prozentsatz für diese beiden Jahre errechnet. Das ergibt dann 3.61 %.
Am höchsten ist daher der Retourensatz im Jahre 1936 mit 8.27 %. Die verschärfte innenpolitische Lage in Rußland macht es äußerst schwer, genaue Nachrichten über die von uns Betreuten zu erhalten und somit die Ursachen der Rücksendung: Anschriftenwechsel, Todesfälle, Verhaftung, Verbannung, besondere Gefährdung auszuschalten, wie dies im Jahre 1937 geglückt ist, das keine Retouren aufweist. Das Jahr 1938 bleibt mit 4.42 % wesentlich hinter 1936 zurück. In den Jahren 1939 und 1940 ist der Prozentsatz fast null. Hier wirkte sich scheinbar der Freundschaftspakt mit der UdSSR aus. 1941 macht sich dann die vor Ausbruch des Krieges bestandene Spannung wieder bemerkbar.
Wenn man abschließend bedenkt, dass von den insgesamt hinausgegangenen 59.427 Geld- und Paketsendungen lediglich 1.388 = 2.33 % zurückgekommen sind, so darf dies wohl als ein Beweis bewertet werden für die vorsichtige, wohl durchdachte und umsichtige Arbeit unseres Hilfswerkes, für die sorgfältige Beachtung jeder kleinen Mitteilung aus Rußland und auch der geringsten Gefahrenmomente. Die anderen 97.67 % wurden alle bestätigt.
Hinzugefügt sei noch, dass von den zurückgekommenen Sendungen, die Geldsendungen restlos, bei Paketsendungen der Wert der noch verwendbaren Produkte uns wieder gutgebracht wurde, so dass der tatsächliche Wertverlust ein ganz geringer war. Teilweise war es auch möglich, Geld- und Paketsendungen an andere Empfänger umzuleiten.
 
Statistik der 1933 – 1941
Zurückgekommenen Sendungen in Prozenten berechnet.

Jahr

zrck. gekommene
Sendungen

Sendungen
insgesamt

Prozentsatz

 

1933

6

21.146

0.03

 

1934

476

30.286

1.58

        3.61

 

1935

726

2.049

35.43

1936

112

1.353

8.27

 

1937

0

1.565

0.00

 

1938

49

1.057

4.42

 

1939

6

922

0.65

 

1940

3

633

0.47

 

1941

10

416

2.40

 

 

1388

59.427

2.33

 

  

[Randnotiz: Herkunft der Mittel] Über die Herkunft der Mittel sei folgendes gesagt: Von den in der angeführten Statistik erwähnten RM 805.800 wurden aufgebracht:

aus eigenen Mitteln (uns war Sammelerlaubnis erteilt)

RM 351.800.--

Von der Amtsbrüderlichen Nothilfe des Reichsbundes
der Deutschen Evangelischen Pfarrervereine für die Betreuung
von Pfarrerfamilien zur Verfügung gestellt:

rund
RM 43.000.--

somit aus kirchlichen Mitteln insgesamt

RM 394.800.--

Ferner wurden uns zur Verfügung gestellt:

 

Aus öffentlichen Mitteln:

rund
RM 47.800.--

Vom Volksbund für das Deutschtum im Ausland

RM 16.000.--

Vom Reichsausschuß „Brüder in Not“ (Rotes Kreuz)
gemäß dem auf den evangelischen Teil entfallenden Quotenanteil
aus der Reichssammlung „Brüder in Not“:

RM 347.200.--

insgesamt:

RM 805.600.--

 

Zu den schon genannten von uns selbst aufgebrachten RM 351.800.--, für die Sendungen an Reichs- und Volksdeutsche in der UdSSR hinausgingen, kommen noch hinzu die Beträge für Unterstützungen evangelischer Gemeinden in Rußland bis zu deren endgültigen Vernichtung und die an zurückgekommene Pfarrer und Pfarrerfamilien sowie in Einzelfürsorgefällen gezahlten Unterstützungen, die für die letzten Jahre auf rund RM 50.000 zu veranschlagen sind. Zählt man hierzu die in den Jahren 1929 bis 1932 aufgebrachten und verwandten rund RM 200.000 für Ansiedlung und Umsiedlung rußlanddeutscher Familien, so ergibt sich ein Betrag von rund RM 600.00.-- für Hilfsmaßnahmen, Geld- und Paketsendungen, die allein durch unser evangelisches Hilfswerk selbst aufgebracht wurden. Den treuen Helfern, d.h. den evangelischen Pfarrern und Gemeinden in Deutschland, die sich um die Aufbringung der Mittel verdient gemacht und damit erneut gezeigt haben, welch großes Interesse die Heimatkirche an ihren volksdeutschen Glaubensbrüdern im Ausland nimmt, sei für ihre Mithilfe auch an dieser Stelle herzlichst gedankt.
Auch vom Ausland gingen uns Geldspenden zu, diese wurden vornehmlich aufgebracht von den deutschen evangelischen Gemeinden im Ausland. Hierin zeigt sich die enge Verbundenheit des Auslandsdeutschtums mit der Heimat und das Interesse, das die auslandsdeutschen evangelischen Gemeinden an den in Not befindlichen volksdeutschen Glaubensbrüdern in anderen Teilen der Welt nehmen. Besonders hoch zu werten sind die Spenden der Riograndenser Synode in Brasilien im Hinblick auf den damaligen schlechten Milrois-Kurs. Den Einzelspendern sowie den deutschen evangelischen Gemeinden im Ausland gebührt unser Dank für ihre Mitarbeit. Auch der Europäischen Zentralstelle für kirchliche Hilfsaktionen in Genf danken wir für die uns überwiesenen Mittel.
Zählt man zu den genannten Eigenmitteln in Höhe von RM 600.000.--  die uns von den anderen Stellen zur Verfügung gestellten RM 450.000.-- hinzu, so ergibt sich ein Betrag von über 1 Million RM, über die von unserer Stelle zugunsten notleidender evangelischer Reichs- und Volksdeutscher in und aus der UdSSR verfügt wurde. Unsere Mittel sind somit restlos verbraucht.
[Randnotiz: Ideeller Erfolg] In den letzten Jahren, in denen die Sowjetunion sich immer stärker hermetisch vom Ausland abschloß, wo fast jeder Briefverkehr nach der UdSSR stockte, boten unsere Sendungen fast die einzige Möglichkeit, die Verbindung mit einem Teil der Volksdeutschen aufrecht zu erhalten und ihnen außer der materiellen Hilfe das wertvolle seelische Moment zu bringen: „Ihr seid in der alten Heimat nicht vergessen.“ Wir haben damit zweifellos dazu beigetragen, die Grundeinstellung des volksdeutschen Bauern in der UdSSR gegen den Kommunismus ideell wie materiell zu festigen. Manche deutsche Kolonie, die jetzt von der deutschen Wehrmacht befreit worden ist, ist jahrelang von unserer Aktion erfaßt worden.
Zum Schluß ein Brief aus einer befreiten deutschen Kolonie aus dem Odessaer Gebiet. Dieser Brief traf am 14.9.1941 in Deutschland ein.
 
[Randnotiz: Brief aus einer befreiten deutschen Kolonie.]

 

Neuglückstal
Post Zebrikowo, Odessaer Kr.
 
Ach wir können nicht genug unserem Gotte u. den Deutschen u. dem Führer Hitler danken ja von Herzen danken, beten zu Gott dass er ihn uns lange erhalten möge!! Nun will ich Euch zu wissen geben ihn [in] was für Ängste [Ängsten] wir gelebt haben bis wir unter deutschem Schutze waren. Am 22. Juni wurde hier bei uns Krieg erklärt mit Deutschland, nun könnt ihr euch vorstellen mit was für Augen wir angeschaut wurden, jetzt erst wurde uns fühlbar dass wir Stiefkinder waren in Rußland, sodann hetzten die Juden die Russen gegen uns auf [.] wir sind die Uhrheber [Urheber] an dem Kriege, so dann wurden die deutsche [Deutschen] nicht zum Militär bezogen. So wurden wir zwei Monate gequält wie in der Sklaverei die Männer u. die Mädels mußten Okobi [Fußnote: Schützengräben] graben bis 70 Kilometer u. noch weiter von hier endlich konnten es sie nicht mehr aushalten sie gingen alle durch. Wir Frauen mußten auf dem Felde die Ernte herunter nehmen u. sowie es gedroschen wurde führten die Juden es fort; zuletzt wurden die Pferde u. das Zugvieh weggeführt, nun konnten wir nichts mehr machen uns stand der Tod vor Augen. Als die Juden sahen dass Sie es verspielten, wollten sie die Deutschen alle umbringen, doch es gelang ihnen nicht mehr, die Deutsche[n] waren schneller als sie, sie mußten flüchten und wir wurden am 8. August von den Deutschen und Rumänen glücklich eingenommen.
Ja glücklich sind wir nun, den[n] es war am Freitag, am Sonntag durften wir wieder das so lang entberte [entbehrte] Gotteswort zum erstenmal in der Kirche hören. Ach es war ein Stöhnen u. Seufzen u. Freudentränen so dass der Lehrer Bürkle fast nicht predigen konnte. Auch wir können mit den Engels im Himmel: „Ehre sei Gott in der Höhe u. Friede auf Erden,“ singen. Der liebe Gott möge doch helfen, dass auch die liebe[n] deutsche[n] Brüder auch singen können und Friede auf Erden!

 

Im Jahre 1933 – 1941
vom Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
an Deutsche in der UdSSR gewährte Hilfeleistunden
in Form von Geld- und Paketsendungen.
(aus eigenen Mitteln)
Zusammenstellung nach Jahren, Art, Anzahl und Wert der Sendungen

 

Jahr

Anzahl

Auslands Paket
in RM

Anzahl in RM

Torgsin Pakete,
Wert in RM

Anzahl

Geldsendungen,
Wert in RM

Gutschriften
in RM

1933

225

RM

4.248.89

920

RM

14.885.33

7016

RM

83.120.59

 

1934

56

578.05

249

3.159.24

14475

142.772.54

 

1935

 

 

72

615.13

225

5.594.--

 

1936

1346

39.034.62

 

 

7

81.50

 

1937

741

28.398.24

 

 

 

 

7.--

1938

259

10.364.21

 

 

 

 

85.48

1939

215

9.416.75

 

 

 

 

387.28

1940

228

9.882.11

 

 

 

 

1.616.80

1941

133

2.370.37

 

 

 

 

604.05

 

3202

104.293.24

1241

18.659.70

21723

231.568.63

2.700.61

Insgesamt:

 

Anzahl
der Sendungen

Wert in RM

Auslandspakete

3203

104.293.24

Torgsinpakete

1241

18.659.70

Geldsendungen

21723

231.568.63


 

26167

354.521.57


Gutschrift für Gesellschaft
f. Paketversand

 


2.700.61

 

26167

351.820.96

 

 

In den Jahren 1933 – 1937
vom Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
an Deutsche in der UdSSR gewährte Hilfeleistungen
in Form von Geld- und Paketsendungen.
(Aus vom Roten Kreuz zur Verfügung gestellten Mitteln)
Zusammenstellung nach Jahren, Anzahl, Art und Wert der Sendungen

Jahr

Anzahl

Auslands Pakete
Wert in RM

Anzahl

Torgsin Pakete
Wert in RM

Anzahl

Geldsendungen
Wert in RM

1933

1

RM

56.63

378

RM

5.612.90

12606

RM

147.305.50

1934

 

 

 

381

4.833.68

15125

141.758.35

1935

 

 

 

28

258.72

1724

21.357.99

1936

 

5.822.70

 

 

 

 

 

 

1937

560

20.236.25

 

 

 

 

 

 

 

561

26.115.58

787

10.705.30

29455

310.421.84

 

Insgesamt:

 

Anzahl d.
Sendungen

Wert in RM

Auslandspakete

561

26.115.58

Torgsinpakete

787

10.705.30

Geldsendungen

29455

310.421.84

 

30803

347.242.72

hiervon

RM

321.183.77

vom R. Kreuz lt. Kto. K.S 1 – 8

20.000.--

uns übersandt

6.058.95

aus bei uns eingegangenen Retouren aus Geldern v. R. Kreuz

347.242.72

 

 

Im Jahre 1937 – 1941
vom Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
an Deutsche in der UdSSR gewährte Hilfeleistungen in Form von Paketsendungen.
(Aus von der Amtsbrüderlichen Nothilfe zur Verfügung gestellten Mitteln)
Zusammenstellung nach Jahren, Art, Anzahl und Wert der Sendungen.

Jahr

Anzahl d.
Lebensmittelpakete

Anzahl der
Mischpakete

R

Gutschrift

Wert der
Paketsendungen in RM

1937

239

25

 

RM

35.83

RM

10.431.08

1938

176

73

10

88.93

12.356.45

1939

173

63

 

20.95

11.836.02

1940

99

55

1

723.81

7.798.17

1941

91

 

4

204.51

1.627.09

 

778

216

15

1.074.03

RM

44.048.81

Insgesamt:

 

Anzahl d.
Sendungen

Wert in RM

Auslandslebensmittelpakete

778

RM

44.048.81

Auslandsmischpakete
(Inhalt: Kleidung, Schuhe, Wäsche, Lebensmittel)

216

 

 

Gutschrift

994

RM

44.048.81

 

./. “

1.074.03

 

994

RM

42.974.78

Retouren 15 = 1,5 %

 

In den Jahren 1938 – 1941
vom Verband für Evangelische Auswandererfürsorge
an Deutsche in der UdSSR gewährte Hilfeleistungen in Form von Paketsendungen.
(Aus vom Auswärtigen Amt zur Verfügung gestellten Mitteln)
Zusammenstellung nach Jahren, Anzahl, Art und Wert der Sendungen.

Jahr

Anzahl der
Lebensmittelpakete

Anzahl
der Mischpakete

R

Gutschrift

Wert der Paketsendungen
in RM

1938

155

69

6

RM

17.95

RM

10.687.16

1939

311

160

2

118.21

22.963.50

1940

175

76

1

38.68

11.346.86

1941

192

 

5

454.08

3.461.26

 

833

305

14

RM

628.92

RM

48.458.78

 

Insgesamt:

 

Anzahl der
Sendungen

Wert in RM

Auslandslebensmittelpakete

833

RM

48.458.78

Auslandsmischpakete
(Inhalt: Kleidung, Schuhe,
Wäsche, Lebensmittel)

305

 

 

 

1138

RM

48.458.78

Gutschrift

 

./. “

628.92

 

1138

RM

47.829.86

 

Retouren
(infolge von Umzug, Verhaftung, Todesfall Annahmeverweigerung, usw. zurückgekommene Pakete) = 14 = rund 1 ¼ %

Empfohlene Zitierweise:
Dokument Nr. 67, in: Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922-1941. Quellen-Datenbank. Hrsg. von Katrin Boeckh und Emília Hrabovec. URL: http://www.konnetz.ios-regensburg.de/dokumenteview.php?ID=67, abgerufen am: 06.12.2024.
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